LÜDERSFELD (bt). Ein breites Informationsangebot kennzeichnete den Inhalt der gut besuchten Bürgerversammlung im Kultur- und Sportzentrum. Bürgermeister Wilfried Schröder unterrichtete die Anwesenden unter anderem darüber, dass die Gemeinde neues Bauland ausweisen will. Steigende Preise verteuerten jedoch die Erschließung des Geländes. Da wisse man nicht, ob die Grundstücke verkauft werden könnten, aber die Kommune wolle am Ball bleiben, auch um gegen möglicherweise sinkende Einwohnerzahlen anzusteuern. Der Bürgermeister kündigte an, "das schnelle Internet kommt", es sei jedoch unklar, wann die Bauarbeiten abgeschlossen würden. Die Gemeinde hat vor, acht Buswartehäuschen im Bereich des Dorfes behindertengerecht umzubauen. Dafür, so Schröder, gebe es einen Zuschuss von 75 Prozent der Kosten; pro Jahr würden allerdings nur acht Häuschen bezuschusst. Dies bedeute, dass sich der Umbau aller Wartehäuschen über einen Zeitraum von drei Jahren hinziehe. Kritisch sieht der CDU - Kommunalpolitiker Schröder die Zusage der Landespolitiker zur Kostenübernahme durch das Land für den beitragsfreien Kindergarten für Jungen und Mädchen ab drei Jahren. Dies erfreue die Kommunen nicht wirklich, gab Schröder kund, denn noch sei unklar, ob das vom Land zugesagte Geld reichen werde, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Die Sprachförderung von Kindern im Vorschulalter solle jetzt in den Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden und es habe Tariferhöhungen für das Personal gegeben. Zu seiner Abschiedsvorstellung war der Ende Oktober aus dem Amt scheidende Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther nach Lüdersfeld gekommen. Mit einem "Crashkurs" stellte Günther seinen Zuhörern mithilfe von Fakten und Zahlen die Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung der Samtgemeinde vor. Er erläuterte den Unterschied zwischen Pflichtaufgaben und freiwilligen Leistungen und untermauerte seine Ausführungen zu dem erheblichen Umfang an Arbeit mit der Feststellung: "Der Bürokratieaufwand für die Verwaltung ist immens". Das Ziel der Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirats der Samtgemeinde Lindhorst ist es, die Lebensqualität der vom Beirat vertretenen Menschen zu verbessern. Dies sagte Manfred Völker als Beiratssprecher. Völker ging in seinem Wortbeitrag auf die Aufgaben und die Tätigkeit des für alle vier Mitgliedsgemeinden tätigen Beirats ein. In Lüdersfeld habe die Kommune auf Veranlassung der Interessenvertretung Sitzbänke an vier Bushaltstellen aufgestellt und Gehwegsabsenkungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit vorgenommen. Zudem sei die Beseitigung von Unebenheiten auf dem Radweg zwischen Lindhorst und Lüdersfeld erreicht worden. Völker warb dafür, sich an der Arbeit des Beirats zu beteiligen. Zum Ende der rund neunzigminütigen Veranstaltung stellten sich die beiden Bewerberinnen und der Bewerber für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters vor. Die Wahl findet am 26. Mai statt. Matthias Hinse (Kandidat für Die Linke) betonte, er komme nicht als "Verwaltungsmensch" in das Amt, er habe seine Erfahrungen als Betriebsrat bei VW gesammelt. Diese wolle er ins Rathaus bringen und "neue Impulse setzen". Eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger strebt Stefanie Sonnekalb - Unruh (gemeinsame Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen und CDU) an und nannte als Beispiel die Einrichtung eines Jugendbeirats. Jedoch gelte es, keine Versprechungen zu machen, sondern "zu reden und zu schauen, was realisierbar ist". Svenja Edler (Kandidatin der SPD) stellte den Zuhörern ihre erworbene berufliche Qualifikation sowie die gemachten Erfahrungen in ihrer langjährigen Tätigkeit in der Verwaltung einer Samtgemeinde vor. Für sie sei es wichtig, sollte sie gewählt werden, sich stetig zu kümmern, alles im Blick zu haben und mit allen Protagonisten zusammenzuarbeiten, um die gute Struktur der Samtgemeinde Lindhorst zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wie fachliche Fragen ohne eine Verwaltungsausbildung beantworten, das wollte der, wie er betonte, als Privatmann anwesende Niedernwöhrener Samtgemeindebürgermeister Marc Busse mit Wohnsitz im Lüdersfelder Ortsteil Vornhagen von Hinse und Sonnekalb - Unruh erfahren. Sonnekalb - Unruh verwies darauf, dass es dauern werde und sehr viel Arbeit erfordere, sich das anzueignen. Aber ein Samtgemeindebürgermeister müsse nicht alles sofort wissen, in der Verwaltung werde im Team gearbeitet. Hinse räumte ein, er sei nicht der Spezialist für Verwaltung, aber er könne "Verwaltung nutzen". Für ihn stehe als möglicher Samtgemeindebürgermeister an erster Stelle "der Wunsch nach Veränderung". Von außen eingebrachte Ideen könnten ganz fruchtbar sein. Foto: bt
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Informationsmix bestimmt die Bürgerversammlung
Bürgermeister Wilfried Schröder: "Das schnelle Internet kommt, aber wann?" / Gemeinde will Bauland ausweisen
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