1. "Der Neubau ist kaum noch zu kippen"

    Referent sieht hohe Wahrscheinlichkeit für trassenferne Lösung / Nur mit Neubau sind 300 Stundenkilometer möglich

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Schon lange sorgen die Planungen über den Neubau einer Zugschnell-Strecke mit Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern durch Schaumburg für Diskussionen. Rainer Engel, Sprecher der "Initiative Deutschlandtakt" führte in einer Vortragsveranstaltung in Stadthagen aus, dass dafür im Verkehrsministerium offenbar auch wieder eine Linienführung über Stadthagen und nicht nur die Variante entlang der A2 ins Auge gefasst werde. Und betonte entschieden, dass es nahezu keine Aussicht auf Erfolg haben werde, den Bau einer neuen Trasse zu verhindern. "Ich gehe davon aus, dass Sie das nicht mehr kippen können", erklärte Rainer Engel von der "Initiative Deutschlandtakt" bei der Vortragsveranstaltung "Bahntrasse: Mitten durch oder außen herum?" zu der die Stadt Stadthagen ins Kulturzentrum "Alte Polizei" geladen hatte. Damit meinte er die Überlegungen im Bundesverkehrsministerium, die zwei zusätzlichen Gleise zur Ertüchtigung der Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hannover abseits der bestehenden Trasse auf einer neuen Route durch den Landkreis Schaumburg zu ziehen. Bürgerinitiativen und Lokalpolitiker hatten sich in breiter Einigkeit hingegen dafür ausgesprochen, die auch aus ihrer Sicht benötigten zusätzlichen beiden Gleise entlang der bestehenden Strecke zu verlegen. Engels Argumentation, warum die Schaumburger und gleichgerichtete Initiativen aus dem benachbarten Westfalen auf Granit beißen würden: Nur mit einem Neubau würden sich Geschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern erreichen lassen, die dann in einem Gesamtkonzept zu einer Zeitersparnis von 30 Minuten für den Schnellverkehr zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet führen würden. Die politische Wucht die hinter einer solchen Lösung stehe, sei wegen der damit verbundenen Vorteile für die großen Bevölkerungszentren und der Chance der Bahn eine weitere erfolgreiche Schnellfahrlinie zu eröffnen, so groß, dass sie sich kaum aus Schaumburg heraus stoppen lasse. Engel, selbst Befürworter eines Neubaus, auch im Sinne der Entwicklung des sogenannten Deutschlandtaktes, empfahl, dieses Ziel zu akzeptieren, um im Gegenzug möglichst viel Einfluss auf die Ausgestaltung im Detail zu nehmen. In Engels Augen biete eine Trassenführung entlang der A2 die meisten Vorteile, unter anderem würden sich hier im Bereich Lärmschutz Autobahn und Zuglinie erhebliche Verbesserungen erreichen lassen. Eine Streckenführung über Stadthagen lasse sich seiner Einschätzung nach verhindern. Das Verkehrsministerium biete die Möglichkeit, sich in einem Bürgerdialogverfahren einzubringen und beispielsweise Einfluss auf Details der Trassenführung, Lärmschutz, Tunnellösungen, bessere Anschlüsse und Anbindung an den Nahverkehr zu nehmen. "Fordern sie diesen Bürgerdialog auch ein", so Engel. Entscheidend sei es, sich dazu sehr genau vorzubereiten, um praktikable Alternativen aufzeigen zu können. Es folgte eine intensive Diskussion mit den rund 60 Veranstaltungsteilnehmern, die unter anderem auf die Auswirkungen einer Neubautrasse für den Landkreis hinwiesen und Alternativlösungen ins Gespräch brachten. Landrat Jörg Farr und Hans-Peter Wyderka, Referatsleiter im Wirtschaftsministerium Niedersachsens erklärten, dass in die derzeitigen Planungen weder Landkreis noch Land eingebunden seien.Foto: bb/Pixabay

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