1. Streit um die Kandidatur

    Stefanie Sonnekalb-Unruh nimmt Stellung zur Diskussion

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Die CDU im Samtgemeindeverband Lindhorst zeigt sich uneins: Die Mitgliederversammlung ruft Stefanie Sonnekalb-Unruh zur gemeinsamen Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen und CDU bei der Wahl des Samtgemeindebürgermeisters am 26. Mai aus, die CDU-Fraktion im Beckedorfer Gemeinderat erklärt, sie gehe mit diesem Beschluss "nicht konform". Die Beckedorfer distanzieren sich von der gemeinsamen Bewerberin unter anderem mit Hinweisen auf Sonnekalb-Unruhs Wahlprogramm (das SW berichtete). "Grundsätzlich widerstrebt es mir, über die Presse unterschiedliche Standpunkte auszutragen", bezieht Sonnekalb-Unruh jetzt Stellung zu den Äußerungen der Beckedorfer, "aber die unwahren Behauptungen muss ich richtigstellen". Der Vorwurf, es sei ihrem ehrgeizigen Engagement im Schulelternrat zu verdanken gewesen, dass die Gemeinde Beckedorf die Schließung der Grundschule schmerzlich habe hinnehmen müssen, sei absurd. Vielmehr sei die Schließung der Grundschule vom Samtgemeinderat beschlossen worden. Dem habe sie zum Zeitpunkt der Schließung gar nicht angehört. Der von CDU-Fraktionschef Jörg Windheim formulierten Meinung, eine Übertragung der Kindertagesstätten auf die Samtgemeinde habe eine finanzielle Mehrbelastung durch eine erhöhte Samtgemeindeumlage zur Folge, hält Sonnekalb-Unruh entgegen: "Ich persönlich halte eine Trägerschaft durch die Samtgemeinde für sinnvoll." Finanzielle Aspekte spielten bei diesem Punkt eine untergeordnete Rolle. Ihr gehe es darum, ständig eine gute Betreuung der Kinder gewährleisten zu können und gleichzeitig die Mitgliedgemeinden bei der anstrengenden Personalplanung zu entlasten. Wenn der CDU-Fraktionschef ihr, Sonnekalb-Unruhs, Wahlprogramm als "inakzeptabel" bewerte, sei das bedauerlich, denn dann lehne er Themen wie Klimaschutz, Familienfreundlichkeit und Stärkung des Ehrenamtes ab. "Mir sind diese Themen aber wichtig", betont sie. Sie akzeptiere allerdings auch die kontroverse Meinung Windheims. Der Anmerkung der Beckedorfer CDU, es sei ungewöhnlich, dass ihr Ehemann der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Samtgemeinderat sei, während sie selbst für die Partei Bündnis 90/Die Grünen im diesem Gremium sitze, entgegnet die Bewerberin, dass es für beide selbstverständlich sei, auch mal unterschiedliche Positionen zu vertreten. Dabei komme man ohne persönliche Angriffe miteinander aus: "Wir wissen mit unterschiedlichen Standpunkten tolerant und respektvoll umzugehen." Sonnekalb-Unruh hebt ausdrücklich hervor, dass sie Kandidatin der Grünen sei und sich sehr über die ausgesprochene zusätzliche Unterstützung des CDU-Samtgemeindeverbandes freue. "Mit einem so klaren Votum der CDU hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet." Die breite Unterstützung der CDU spüre sie deutlich. Ein offener, ehrlicher und respektvoller Umgang miteinander scheine leider noch immer nicht in der Politik bei allen angekommen zu sein; das finde sie schade: "So brauchen wir uns nicht über die zunehmende Politikverdrossenheit unserer Mitmenschen zu wundern." Foto: bt

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