FEGGENDORF (jl). Das Streckennetz unter Tage am Feggendorfer Stolln wird immer größer. Ständig öffnet die Mannschaft um Florian Garbe weitere Bereiche, andere wiederum verschwinden. "Diese Stelle zum Beispiel gibt es gar nicht mehr", zeigt der Vorsitzende des Fördervereins auf das Titelbild des alten Flyers. Deswegen, und weil man den Text zugunsten größer Fotos reduzieren wollte, wurde das Faltblatt jetzt neu aufgelegt und unter anderem in sämtlichen Tourist-Informationen verteilt. Hinter der Umsetzung steht das Schaumburger Land Tourismusmarketing, das den Flyer erstmals 2007 herausgegeben und seither mehrmals überarbeitet hat. "Die ganze Region ist geprägt vom Bergbau", sagt Tourismusmarketingleiter Olaf Boegner, "das ist ein Pfund, mit dem wir auch touristisch werben". Und das helfe dem Förderverein "gewaltig", wie Garbe betont: "Wir sind froh über jeden Cent, den wir sparen können." Denn der Schacht bei Feggendorf hebe sich durch seinen aktiven Betrieb - von Zeit zu Zeit wird Kohle gefördert - von anderen ab. Das koste aber auch Geld. Seit nun mehr 16 Jahren arbeiten die Hobby-Bergleute, in den Anfängen noch als "Arbeitsgemeinschaft Bergbau" innerhalb des Heimatvereins, daran, die 1947 stillgelegte Kleinzeche wieder zu öffnen. Mittlerweile wurden mehrere Kilometer des früheren Streckensystems freigeräumt, für die Öffentlichkeit ist ein gesicherter Rundweg von bisher 850 Metern zugänglich. "Das Ziel ist ein großer Rundweg bis zur Jägerweg-Rösche", skizziert Garbe die weiteren Pläne. Seit 2017 ist die Grube zudem Lehrbergwerk, in dem Studenten und Auszubildende Erfahrungen im Kohleabbau sammeln. Denn auch nach Ende des industriellen Steinkohlenbergbaus sind laut Garbe heutzutage mehr als 60.000 Bergleute deutschlandweit unter Tage tätig, da es immer noch Betriebe gibt, die Bodenschätze bergen. Zudem brauche es Ingenieure, die sich über Jahrzehnte um die Instandhaltung und Nachsicherung von Bergbaubetrieben kümmern. Auch die 20-köpfige Mannschaft des Feggendorfer Stolln ist auf lange Sicht auf Nachwuchs angewiesen. "Die Raffinessen des Deisterbergbaus müssen weitergegeben werden, sonst gehen sie verloren", weiß Garbe. 3000 Besucher zählt er im Jahr -"steigende Tendenz". Führungen sind von April bis September jeden Sonntag um 11 und 14 Uhr möglich. Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Müller verweist auch auf die beiden Apps "DeisterX" und "DeisterGo". Letztere zum Beispiel bietet Vorschläge für Wanderungen mit dem Fokus auf bergbau- und industriegeschichtlichen Relikten an. Foto: jl
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Mit der Grube verändert sich auch der neue Flyer
Tourismusverein gibt eine neue Info-Broschüre heraus
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