NIENSTÄDT/LANDKREIS (bb). Die Samtgemeinde Nienstädt hat den Lärmaktionsplan für die Durchfahrt durch Nienstädt öffentlich ausgelegt. Dieser schlägt Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen vor, um eine Lärmminderung für die Anwohner an der B65 zu erreichen. Von großem Interesse dürfte der Plan für die Bürger nicht zuletzt sein, weil er auch die Diskussion berührt, ob der Bau einer Umgehungsstraße sinnvoll ist. Es ist Folge einer EU-Richtlinie, dass Gemeinden für Straßen, die eine gewisse Verkehrsbelastung erreichen, einen Lärmaktionsplan aufstellen müssen. Die Worte Verkehrs- und Lärmbelastung stellen sofort den Zusammenhang her zur Diskussion über den Bau einer Umgehungsstraße her. Während sich der Samtgemeinderat und viele weitere Vertreter von Politik und Verwaltung für die Umgehung aussprechen, macht die "Bürgerinitiative pro alten B65" (BI) mobil gegen einen solchen Neubau. Ein gewichtiges Argument der BI: Die Belastung durch den Verkehr auf der vorhandenen B65-Durchfahrt durch Nienstädt werde überschätzt beziehungsweise überhöht dargestellt. Sie beruft sich dabei auf von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr veröffentlichte Zahlen. Büro kommt auf höheren Verkehrsdurchfluss: Das von der Samtgemeinde mit der Erstellung des Lärmaktionsplans beauftragte Büro PGT Umwelt und Verkehr sei bei der Zählung zur Erstellung des Gutachtens nun auf weit höhere Werte gekommen, wie Samtgemeindebürgermeister Dietmar Köritz, Gemeindedirektorin Sandra Wiechmann und Gemeindebürgermeister Gerhard Widdel bei der Vorstellung des Plans festhielten. Bei dieser Zählung seien rund 19.000 bis 20.000 Fahrzeuge festgestellt worden. Grund sei, dass die Messung im vergangenen Dezember an drei Zählpunkten erfolgt sei und zwar an Stellen, die innerorts liegen und so auch beispielsweise den Verkehr messen, der aus Richtung Wendthagen zu oder abfließt. Dieser sei bei der Zählung der Landesbehörde, die beim Bruchhof und am Ortsausgang Richtung Gelldorf maß, nicht erfasst worden. Das Büro schreibt im Fazit des Lärmaktionsplanes von "einer vergleichsweise hochbelasteten Situation im Zuge der B65" und empfiehlt als mittel- und langfristiges Ziel die Ortsumgehung. Köritz und Widdel unterstrichen, dass die Zahlen und die Einschätzung sie darin bestärken würden, sich für die Umgehungsstraße einzusetzen. Ein Baubeginn sei jedoch in den nächsten zehn Jahren nicht zu erwarten, deshalb gelte es, die im Gutachten zur Entlastung an der bestehenden Trasse vorgeschlagenen Maßnahmen zu diskutieren und nach Beschluss durch den Rat bei der Straßenbaubehörde auf Umsetzung zu drängen. Dazu zählen: Geschwindigkeitsbeschränkungen an problematischen Stellen für Lastwagen zur Nachtzeit auf 30 Stundenkilometer. Auftrag von "Flüsterasphalt". Einrichtung von Radfahrstreifen auf den jeweils äußeren Fahrbahnen, um den Abstand des Verkehrs zu den Häusern zu erhöhen. Der Plan ist noch bis zum 27. Mai in der Samtgemeindeverwaltung einzusehen (ebenso über www.sg-nienstaedt.de), Stellungnahmen können abgegeben werden. Foto: bb
-
Geschwindigkeitsbegrenzung und Flüsterasphalt
Der Lärmaktionsplan der Samtgemeinde Nienstädt liegt aus / Diskussion um Bau einer Umgehungsstraße geht weiter
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum