1. "Mehr Schaden als Nutzen für die Lebensqualität"

    "Bürgerinitiative pro alte B65": Argumente gegen Umgehung

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    NIENSTÄDT/SAMTGEMEINDE (bb). In einem Pressegespräch hat sich die "Bürgerinitiative pro alte B65" vorgestellt, die sich für die Verhinderung des im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Baus einer Umgehungsstraße herum um die Gemeinde Nienstädt einsetzt. Der Flächenverbrauch und die Beeinträchtigung der Landschaft sowie eine nur geringe Entlastung der "alten" B65 durch eine Umgehung sind einige der Argumente, welche Vertreter der BI dafür ins Feld führten. Der Bau einer Umgehungsstraße werde für die Lebensqualität in der Samtgemeinde Nienstädt mehr Schaden als Nutzen bringen, wie Michael Neumann, einer der Sprecher der BI erklärte. Gemeinsam mit Uwe Goth, Hinrich Gottschalk, Kristin Kolbe-Schade und weiteren Mitgliedern des Koordinierungskreises stellte er die Initiative vor. Die im Vorjahr gegründete BI "Keine B65 neu durch Nienstädt" habe eine wichtige Funktion erfüllt und auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht. Nun sei der Zusammenschluss zur neuen BI "pro alte B65" erfolgt, deren Ziel der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität aller Bürger in der Samtgemeinde sei. Von dem Bau einer Umgehungsstraße erwarten die Vertreter der BI nur eine geringe Entlastung für den Nienstädter Ortskern bei einer deutlichen Verschlechterung der Gesamtsituation. Die Befürworter der Umgehungsstraße würden einen 40 Jahre alten Plan verfolgen, der von der Entwicklung überholt worden sei, so die BI. Zählungen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenausbau und Verkehr würden auf eine in den letzten rund 15 Jahren sinkende Verkehrsbelastung vor Ort hindeuten. In Zeiten rasch fortschreitender Technik und der Verkehrswende sei eine weitere Reduktion zu erwarten, erklärte die BI. Elektrofahrzeuge würden sich bei Ortsgeschwindigkeit nahezu geräuschlos bewegen. Die Lärmbelastung sei schon jetzt eher gering, wichtig sei es allerdings, auch subjektive Beeinträchtigungen ernst zu nehmen. Zu Unfällen mit Verletzungen von überschreitenden Fußgängern sei es seit 2011 nicht gekommen. Was nicht dagegen spreche, das Sicherheitsniveau beispielsweise durch Tunnellösungen zu verbessern. Mit dem Neubau einer Umgehungsstraße sei ein erheblicher Eingriff in die Landschaft verbunden, mit der Versiegelung von Agrarfläche in einer Größenordnung von rund 30 Hektar, Schäden an Biotopen sowie der Unterbrechung zahlreicher Verbindungslinien in der Samtgemeinde. Durch die auf der Umgehung höheren Fahrgeschwindigkeiten würde die Lärmbelastung für viele Bürger steigen. Die BI kooperiere mit Partnern wie dem Landvolk Weserbergland, dem örtliche Naturschutzbund und der Jägerschaft Schaumburg, rund 200 Namen seien in einer Unterstützerliste gesammelt. Ziel sei die "faktenbasierte" Information der Bürger und die Einleitung eines Dialoges zu Parteien und Behörden. Hierzu ist eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen geplant. Die BI-Vertreter, warfen den Lokalpolitikern, vor allem der SPD in der Samtgemeinde, vor, auf den Bau der Umgehungsstraße fixiert zu sein und jedes Hinterfragen des Projektes "abzubügeln". Ein weiterer Bericht folgt in der Sonnabendausgabe. Foto: bb

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