1. Eine Ausstellung zum Schauen, Staunen und Schmökern

    Julius Rodenbergs Lebenswerk wird im Museum ausführlich gewürdigt / Viele Exponate und Bücher

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (al). Dem früheren Ehrenbürger und wohl berühmtesten Sohn der Stadt widmet die Museumslandschaft Amt Rodenberg den ihm gebührenden Platz. Im Obergeschoss des Ständehauses ist soeben eine Ausstellung eröffnet worden, die gleichermaßen zum Schauen und zum Schmökern einlädt. Neben allerlei Exponaten und Informationen reihen sich Bücher, die der Journalist und Autor herausgegeben hat. "Es war uns ein Anliegen, ihn ins öffentliche Bewusstsein zu rücken", begründete Vorsitzende Bettina Schwarz das Vorhaben, das maßgeblich von Marlies Berndt, Siegfried Jeuken und Rudolf Zerries "in unzähligen Arbeitsstunden" betrieben worden sei. Dass zur Eröffnung sehr viele Rodenberger gekommen waren, "hätte ihm gewiss Freude bereitet". Überliefert sind seine Heimatverbundenheit und seine Geselligkeit. Stadtdirektor Georg Hudalla glaubte an ein generell "wachsendes Interesse an Kunst und Kultur". Auch er wolle sich mit dem Werk Rodenbergs beschäftigen, obwohl es "nicht einfach zu lesen" sei. Für Bürgermeister Ralf Sassmann sei die im Ehrenamt entstandene Ausstellung der Beweis: "Rodenberg hat Rodenberg nicht vergessen." Experte Rudolf Zerries beschrieb den Lebenslauf des Wahl-Berliners, der seinen jüdischen Namen Levy zugunsten dem seiner Heimatstadt abgelegt hatte und im Alter von 83 Jahren kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verstorben war. Zerries beschäftigt sich nach eigenen Angaben seit 20 Jahren mit dem Werk des Dichters und Reiseschriftstellers und hat sich wiederholt auf dessen Spuren begeben. Zuletzt habe er auf Sizilien erlebt, dass Rodenbergs Reisebeschreibungen noch immer weitgehend Gültigkeit besitzen. Im neuen Ausstellungsbereich liegen die Raritäten wie Dokumente, Erstausgaben und handschriftliche Originale sicher hinter Glas. Dazu gehören das Originalmanuskript von "Dornröschen", dem ersten erfolgreichen Werk Rodenbergs, sowie eine gebundene Komplettausgabe der Deutschen Rundschau, wie sie von ihm zwischen 1874 und 1914 herausgegeben worden war. Doch es gibt einen zweiten Satz, der es erlaubt, in dieser literarischen und wissenschaftlichen Zeitschrift zu blättern. Die "Rundschau" gilt unter Fachleuten als eine "der bestgelungenen Journalgründungen" und als "gedruckte Universität". Deshalb ist auch eine kleine Sitzecke in der auf Dauer angelegten Schau eingerichtet worden. Diese wird bald noch mit einem Blick auf weitere prominente Persönlichkeiten aus der städtischen Geschichte ergänzt. Wer sein Smartphone in der Tasche hat, kann mithilfe von QR-Codes des Dichters Lieder wie "Wohlauf in Gottes schöne Welt" sogar zum Klingen bringen. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an