1. Miteinander Tanzen und Reden tut gut

    "EinMiteinanderBewegen" bringt Farbe in graue Tage / 80 Teilnehmer

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    LANDKREIS (pp). Es gibt im Leben Situationen, aus denen Gutes entsteht. Eine Solche war vor drei Jahren auch die Begegnung von Andreas Landmann, dem Geschäftsführer der Hof Windheim gGmbh und Dr. Maik Behrendt. Beide sind leidenschaftliche Tänzer und engagieren sich für Menschen mit psychischen Schwierigkeiten - und so ging am 1. September 2017 das Projekt "EinMiteinanderBewegen" an den Start. "Tanzen ist ein tolles Antidepressivum, das ist wissenschaftlich belegt", erläutert Behrendt. Wenn dazu ergänzend das fruchtbare Gespräch mit Menschen kommt, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen psychische Probleme kennen und verstehen können, ist der Boden dafür bereitet, Kraft für die 'grauen Tage' zu schöpfen und wieder mehr Farbe ins Leben zu bringen. Die Treffen der auf dem Gedanken der Selbsthilfe basierenden Gruppe finden derzeit immer sonntags von 15 bis 16.30 in Marks Tanzschule in der Langen Straße 15 in Bückeburg statt. Dazu kommt die Teilnahme an Aktionen, beispielsweise im Rahmen des Schaumburger Bündnisses gegen Depression oder der AG Selbsthilfe, die das Projekt nachhaltig unterstützt. Die Tanzprofis Mark Rudi und Stefanie Rudi-Steigerwald, Stephanie Thoms und Hansjörg Bésuch vermitteln den Teilnehmenden Spaß an der Bewegung. "Tanzen ist mein Leben und hat mich vor vielen Dummheiten bewahrt. Die Zahl der Depressionserkrankungen wächst und die hohe Dunkelziffer der Betroffenen finde ich erschreckend", erläutert Mark Rudi seine Motivation zur Teilnahme. Im Gesprächsteil der für Betroffene, Angehörige und Interessierte - also im Grunde für jeden - offenen Gruppe, tauschen sich die Mitglieder über ein breites Spektrum an Themen aus. Da geht es beispielsweise um Diskriminierung und "Coming Out", Ziele oder die Frage "Was macht mir Freude". Dabei spielen Respekt und Achtsamkeit immer eine entscheidende Rolle - und es geht, bei allem Ernst, in der Regel auch durchaus fröhlich zu. "Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Teilnahme an der Gruppe gut tut. Sie stärkt auch die Beziehung der Menschen zu sich selbst. Einige Teilnehmende haben inzwischen eine Tanz- oder sonstige Ausbildung begonnen", berichtet Maik Behrendt, die selbst über Psychatrierfahrungen verfügt. "Kommt vorbei, gerne auch zum 'Schnuppern', wenn Ihr Lust auf Gemeinschaft und Bewegung habt!" Das Projekt hilft Menschen, die bereits "schwarze Tage" durchlebt haben. Andreas Landmann betont aber auch den vorbeugenden Aspekt: "'EinMiteinanderBewegen' kann dabei unterstützen, dass aus 'grauen Tagen' gar nicht erst 'schwarze Tage' werden!" Inzwischen haben an der von der Hof Windheim gGmbh getragenen Gruppe rund 80 Teilnehmende und 16 Ehrenamtler teilgenommen. Die Relevanz des Projekts zeigt sich derzeit auch an der Teilnahme des von ProSiebenSat1, Mckinsey, Atos, der Deutschen Bank und der Allianz unterstützten Wettbewerbs "Start Social". Bei dem unter der Schirmherrschaft von Angela Merkel stehenden Projekt wurde "EinMiteinanderBewegen" als eine von deutschlandweit 100 sozialen Initiativen mit einem Beratungsstipendium ausgezeichnet. Foto: pp

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