1. Museumsbesuch auch im Netz möglich

    Rodenberger Arbeitskreis digitalisiert alle Exponate / 8.000 Objekte müssen erfasst werden

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    RODENBERG (al). Eine enorme Fleißarbeit hat sich eine Handvoll Mitglieder der Museumslandschaft Amt Rodenberg vorgenommen. Alle zwei Wochen trifft sich die kleine Gruppe, um den Besitz des Vereins zu dokumentieren. Daneben gibt es einige besonders fleißige Leute, die auch zu Hause weiterarbeiten. Wenigstens 8000 Objekte müssen erfasst werden. Diese Art Inventur ist nicht nur für den Verein selbst und den Nachweis über die ihm gehörenden Gegenstände wichtig. Von noch größerer Bedeutung gilt für den Vorstand der virtuelle Rundgang, den beliebig viele Besucher via Internet unternehmen können - und dabei Exponate sehen, die vielleicht niemals ausgestellt würden. Rudolf Zerries, Initiator der Aktion, beschreibt dies so: Es hätte für eine Inventarisierung auch eine Excel-Tabelle ausgereicht. So aber bedienen sich die Rodenberger der Plattform "Museum digital", einer Datenbank, die allen Museen offensteht und auf der ganze Sammlungen präsentiert werden. Bislang sind deutschlandweit über 500 Museen registriert, darunter sieben in Niedersachsen mit 46 Sammlungen und 3122 Objekten. Die Rodenberger befinden sich dabei in Gesellschaft mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, dem Kreismuseum Syke, dem Freilichtmuseum Cloppenburg, dem Museum Industriekultur Osnabrück, dem Tuchmachermuseum Bramsche und dem Schlossmuseum Jever. Als "Probelauf" hat sich der Arbeitskreis die große Ansichtskartensammlung des Vereins vorgenommen. Sie besteht aus 250 Exemplaren, die jeweils von Vorder- und Rückseite fotografiert sowie mit Alter und Titel versehen werden. Vorsitzende Bettina Schwarz, die selbst am Laptop sitzt und mitmacht, ist ganz begeistert von den Möglichkeiten, die die Datenbank bietet. Aber ohne fleißigen Einsatz gehe es nun mal nicht, gibt sie zu. Denn es müssen unter anderem auch Schlagworte oder Hinweise auf ein konkretes Ereignis vergeben werden. Fehlt die Jahreszahl tüfteln die Mitglieder schon einmal gemeinsam über die richtige Lösung. Weil aber Karte nicht gleich Karte ist, müssen mögliche Urheberrechte berücksichtigt werden; besonders dann, wenn eine Mehrbildansicht künstlerisch gestaltet ist. Das kommt häufiger vor, als Betrachter glauben. Dabei leistet das Programm selbst die nötige Hilfestellung. Als zwei Wanderkarten eingescannt werden sollten, weigerte sich der Administrator partout mit dem Hinweis, dass mögliche Ansprüche entstehen könnten. "Wir werden wohl kaum alle 8000 Objekte schaffen", fürchtet Zerries, hat aber schon damit begonnen, die immensen Archivalien von Julius Rodenberg zu sichten und zu erfassen. Das sind beileibe nicht nur die 160 Bücher der von dem Journalisten herausgegebenen Deutschen Rundschau. Das Museum freut sich über eine Vielzahl von Büchern, Briefen und Dokumenten, die sich inzwischen angesammelt haben. Nebenbei: Dem berühmten Sohn der Stadt und seinem literarischen Werk ist eine Sonderausstellung gewidmet, die am Donnerstag, 4. April, im Ständehaus eröffnet wird. Insofern lohnt sich die Mühe der Heimatfreunde doppelt, wenn sie einmal die Bestandteile ihrer Sammlung in die Hand nehmen. Foto: al

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