1. HGV vermisst bei der Politik den guten Willen und die Wertschätzung der Arbeit

    Verein hatte auf Übernahme von Kosten beim Sommerfest gehofft / Gemeinderat hält nur "Sonntagsreden"

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    LINDHORST (bt). Die bei der Mitgliederversammlung vorgenommene Aufzählung von Aktionen, die der 50 Mitglieder zählende Handel- und Gewerbeverein Lindhorst (HGV) im letzten Jahr mit Erfolg veranstaltet und durchgeführt hat, war umfangreich. Dazu gehörten unter anderem ein Ostergewinnspiel, die Unterstützung bei der Umgestaltung des Marktplatzes sowie die mit großem Aufwand durchgeführte Bürgerbefragung mit interessanten Ergebnissen und der daraus resultierenden Aktion "Lindhorst räumt auf". Zum Jahresende freute sich der HGV -Vorstand um seinen Vorsitzenden Torsten Schmidt über den großen Anklang, den das erstmals im Ort veranstaltete Late - Night - Shopping gefunden hatte und wie gut der wieder aufgelegte Adventskalender und der erneut in Zusammenarbeit mit dem Verein "Wir für soziale Gerechtigkeit" aufgestellte Wunschbaum bei den Bürgerinnen und Bürger angekommen seien. Schmidts Fazit: "Es ist viel passiert, wir haben viel geschafft. Ein aus Sicht des HGV erfolgreiches Jahr". Zu den sehr erfolgreich durchgeführten Aktionen gehörte ebenfalls das vom HGV in Zusammenarbeit mit dem TuS Jahn Lindhorst organisierte und mit einem leicht positiven finanziellen Ergebnis abgeschlossene Sommerfest. Schmidt zeigte sich enttäuscht darüber, dass der Rat der Gemeinde Lindhorst den Antrag des HGV auf Übernahme der Kosten für die vom HGV als "fragwürdig" eingestufte Beschilderung für die Straßensperrungen rund um den Markplatz in Höhe von etwa 1.200 Euro abgelehnt hat. "Uns ist die Haushaltslage der Gemeinde Lindhorst bewusst", betonte Schmidt. Der Verein hätte sich dennoch gewünscht, dass eine Teilübernahme des Betrags erfolgt wäre, "und sei es nur als Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlich geleisteten Arbeit von etwa siebzig Personen". Der Vorstand sei skeptisch, ob unter den aktuellen Rahmenbedingungen eine weitere Veranstaltung auf dem Marktplatz stattfinden könne. HGV - Sprecher Andreas Klauke äußerte seinen Unmut darüber, dass vom Gemeinderat nur "Sonntagsreden" gehalten würden und der Antrag ohne Diskussionsbedarf einstimmig abgelehnt worden sei. Er monierte zudem, dass der Verein eine Rechnung über 780 Euro von der Gemeinde erhalten habe, die sich auf das Aufstellen des Informationskastens auf dem Marktplatz und das dabei verlegte Stromkabel bezogen habe. Er stellte dem Dinge entgegen, die der HGV für die Menschen im Ort und für das Erscheinungsbild der Gemeinde tue. Er verband dies mit der Frage, ob den Ratsmitgliedern dies entfallen sei. Er nannte hier die neu aufgestellten Bänke als Spende des HGV, die alljährliche Spende in Höhe von 500 Euro an den Bürgerbusverein, die vom HGV bezahlte Werbung auf dem Bürgerbus, wofür 300 Euro und mehr anfielen, sowie die finanzielle Unterstützung des vom Ortsjugendrings organisierten Lindhorster Ferienspaßes und der Notfallkarte. Klauke stellte aber auch klar, dass Bürgermeister Hans - Otto Blume und Gemeindedirektor Jens Schwedhelm stets ein offenes Ohr für die Anliegen des HGV habe. Die Kommune habe auch die Kosten für die Entsorgung des beim Lindhorster Großreinemachen aufgesammelten Mülls kostenfrei übernommen. Auch vom Vereinsvorsitzenden gab es dickes Lob mit dem Hinweis, die Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei "sehr gut". In seinem Grußwort ging Blume auf die Äußerungen ein. Der Lindhorster Haushalt sei überschuldet. Die Kommune könne nicht das leisten, wozu andere Orte in der Lage seien. Dem HGV sei der Vorschlag gemacht worden, einen mit der Durchführung des Sommerfestes verbundenen finanziellen Verlust nachzuweisen. Aber, so der Bürgermeister, "die Gemeinde kann nicht zur Gewinnoptimierung beitragen". Er schlug vor, zukünftig Samtgemeinde und Gemeinde bei den Planungen frühzeitig mit ins Boot zu holen. Auch wenn in dieser Angelegenheit die Meinungsverschiedenheiten nicht ausgeräumt werden könnten, so überwögen doch die positiven Momente. Die Versammlung sprach bei den Wahlen Benjamin Dageför einmütig das Vertrauen aus und bestätigte ihn im Amt des 2. Vorsitzenden. Seit Jahrzehnten verwaltet Jürgen Widdel die HGV - Kasse. Auch ihm sprachen die anwesenden Mitglieder erneut einstimmig das Vertrauen aus. Das Amt des Schriftführers blieb unbesetzt; niemand wollte dafür kandidieren. Das Unternehmen Bockelmann, vertreten durch Gerhard Werz, gehört dem HGV seit 25 Jahren an und wurde dafür geehrt. Der Gewerbeverein Sachsenhagen stellt am 7. und 8. September eine Gewerbeschau auf die Beine. Die HGV - Mitgliedsbetriebe sind eingeladen, sich daran zu beteiligen. Foto: bt

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