LAUENAU (al). Die Lauenauer Ratsfrau von Bündnis 90/Die Grünen, Rosita Vollmer, verlangt mit Nachdruck, die zum Teil schon seit dem Jahr 1992 festgelegte Kompensation von Bau- und Gewerbegebieten im Flecken endlich vorzunehmen. "Es wird Zeit mit der Umsetzung der Ausgleichsflächen zügig zu beginnen", betont Vollmer. Schließlich habe jeder Bauherr schon mit dem Erwerb seines Bauplatzes die Maßnahme mit vorfinanziert. Die Gemeinde sei deshalb in der Pflicht. Vollmer hat sich umfassend informiert und die Parzellen aufgelistet. Es geht um rund 10.000 Quadratmeter vorwiegend in der Aueniederung. Allerdings sind diese Flächen bislang zum Teil weit voneinander entfernt. Ökologisch sinnvoller sei es, so Vollmer, die Flächen zusammen zu fassen oder sie miteinander zu verbinden, da auf diese Weise lebensfähige Systeme entstehen, in denen sich Flora und Fauna ungestört entwickeln. Die Ratsfrau schlägt deshalb vor, Ausgleichsflächen entlang der Bachläufe wie zum Beispiel der Mühlenaue und der Pferdeaue im Bereich Lübbersen bis zur Autobahn als breiten Streifen anzulegen. Die Landwirte könnten damit einverstanden sein, glaubt Vollmer, weil die Bereiche wegen der Verschattung durch Bäume schwer zu bewirtschaften seien. Zugleich könnten ungünstige Flurschnitte vereinfacht werden, die durch starke Ausbuchtungen des mäandrierenden Baches entstanden sind. Würde es beidseitig des Bachlaufs einen breiten Uferstreifen geben, wäre dies für Bodenbrüter wie Rebhuhn, Feldlerche und Kiebitz nur förderlich. Zudem wären solche Flächen wichtige Rückzugsorte für Graureiher und Kleintiere wie Hasen und Igel. Von besonderer Bedeutung aber könnten zusammenhängende Habitate für die Vielfalt der stark bedrohten Insekten wie Käfer, Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge und Falter sein, da diese die an den Flussläufen stehenden Wildpflanzen zum Nektarsammeln benötigen. Der Antrag liegt inzwischen der Verwaltung vor und ist mit etlichen Bildbeispielen illustriert. Zum Thema hatte Vollmer sich schon bei den Haushaltsberatungen zu Wort gemeldet und die Erledigung angemahnt. In dem von der Ratsfrau beschriebenen Gebiet waren im vergangenen Herbst erste Ausgleichsmaßnahmen erfolgt, als unter anderem ein Regenrückhaltebecken entstand. Damals war auch angekündigt worden, westlich der Mühlenaue die Investitionen fortzusetzen. Foto: al
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Es fehlen noch weitere Ausgleichsflächen
Ratsfrau mahnt zeitnahe Erledigung an / Sinnvolle Biotopverbunde und Rückzugsorte gefordert
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