RODENBERG (al). In einem bislang nie erfolgten Umfang will die Museumslandschaft Amt Rodenberg dem wohl berühmtesten Sohn der Deisterstadt eine Ausstellung widmen. Mit Büchern, Bildern und Dokumenten soll die Aufmerksamkeit auf Julius Rodenberg gelenkt werden, der als "Literaturpapst des Kaiserreichs" gilt, heute aber zumeist vergessen ist. Dabei hat der Dichter, Journalist und Verleger Zeitgenossen zu späterer Berühmtheit verholfen, weil Rodenberg in der von ihm herausgegebenen "Deutschen Rundschau" deren Texte veröffentlichte, darunter die von Theodor Storm, Theodor Fontane und Gottfried Keller. Rodenberg wurde als Julius Levy am 26. Juni 1831 in der heutigen Lange Straße als Sohn eines Kaufmanns geboren. Mit 23 Jahren folgte er dem Rat eines Förderers, seinen jüdischen Namen abzulegen, da dieser für seine Karriere schädlich sein könnte. Für die Aufnahme in einer anderen Glaubensgemeinschaft konnte er sich indes nicht entscheiden. Im ersten Teil der Ausstellung will die Museumslandschaft die insgesamt 160 Bände der Deutschen Rundschau zeigen, in denen die Ausgaben von jeweils einem Vierteljahr zusammen gefasst sind. In den besten Jahren hatte die Zeitschrift eine Auflage von 10.000 Exemplaren. Im zweiten Teil wird Rodenberg selbst "mit zahlreichen und einmaligen Exponaten wie originalen Manuskripten". gewürdigt. Mit der Schau stellen sich die Organisatoren der schwierigen Aufgabe, Besucher für die nicht immer leicht zu lesende Literatur des späten 19. Jahrhunderts zu begeistern. Deshalb sollen die Bücher auch nicht hinter Glas liegen: Etliche Druckwerke können in die Hand genommen und an Ort und Stelle "zum haptischen Stöbern" verwendet werden. Foto: al/Archiv
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Erinnerungen an eine Berühmtheit
Museumslandschaft widmet Julius Rodenberg eine Ausstellung
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