1. Fertigteile oder ein massiver Baukörper?

    Weiter geht der Streit um das geplante Feuerwehrhaus in Messenkamp / Verschiedene Meinungen

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    MESSENKAMP/ALTENHAGEN II (al). Die geplanten drei Gerätehäuser für hiesige Feuerwehren bleiben weiter in der Kritik. Unversöhnlich prallten die Meinungen über die Bauweise in einer öffentlichen Sitzung des Feuerschutzausschusses aufeinander. Vor rund hundert Zuhörern verteidigte Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla den Beschluss, die Gebäude massiv errichten zu lassen. Sprecher der SPD dagegen sahen den Aufwand als zu teuer an und plädierten für eine Fertigteilbauweise. Als Mehrkosten geisterten Zahlen zwischen 60.000 und 273.000 Euro durch die Diskussion. Konkrete Zahlen aber wusste niemand. Zum Wortführer der Kritiker machte sich der Messenkämper Bürgermeister Frank Witte (SPD), der mit Blick auf den vor zweieinhalb Jahren erstmals gestellten Antrag die Vermutung äußerte, dass der für Messenkamp vorgesehene Bau "offenbar verzögert werden soll". Bislang sei stets von einer Fertigteilhalle ausgegangen worden, wie sie auch die Wehren selbst nur gefordert hatten. Nun werde eine Alternativbauweise geprüft, für die Planung und Statik völlig neu und mit zusätzlichen Kosten zu beginnen habe. Hudalla erwiderte, dass auch bei Sandwich-Bauweise ein Start in 2019 nicht mehr zu erwarten sei. Für ein massives Gebäude spreche nicht nur die Ästhetik, sondern eine längere Lebensdauer und eine fast doppelte Zeit an Abschreibungsjahren. Das wollte ein Zuhörer nicht gelten lassen: Hohe Mehrkosten aufgrund einer kosmetischen Veränderung könne doch kein Bürger verstehen. Hudalla blieb bei seiner Haltung. Im Übrigen würde ein Massivbau "regionale Materialien und Firmen statt Kunststoff" bedeuten. Hans-Dieter Brand (SPD) rügte, dass es bislang keinen wirtschaftlichen Vergleich zwischen beiden Baualternativen gebe. Es gebe nur die Behauptung, "die Häuser müssten schön sein". Forderungen aus den Reihen der Feuerwehr gegen eine Hallenlösung habe es nie gegeben. Er sehe es als "strafbar" an, wenn im Mittelpunkt des Handelns nicht die Finanzlage der Samtgemeinde stehe. Zuvor hatte Hans-Werner Kühnel (SPD) gemutmaßt, dass pro Gebäude ein Mehrbedarf von 273.000 Euro entstünde. Er fürchte nun eine höhere Samtgemeindeumlage und eine weitere Verschuldung. Karsten Dohmeyer (Grüne) bezweifelte Kühnels Annahme. Nach der ihm vorliegenden Literatur und dem Baukostenindex werde der Unterschied nur etwa "50 bis 70.000 Euro betragen". Udo Meyer (WGSR) begrüßte die Abkehr von der "Plattenbauweise": "Schön sieht das nicht aus." Er bat die Verwaltung, das Projekt jetzt zügig umzusetzen. Witte mahnte Konsequenz an: "Wenn schon ortstypisch gebaut werden soll, dann müssten es auch Holztore sein und nicht Rolltore mit Fenstern, die das Gebäude dominieren." Ausschussvorsitzender Klaus-Werner Volker (SPD) verlangte "belastbare Zahlen", bevor eine endgültige Entscheidung über die Bauweise erfolge. Dies könne die Verwaltung nicht leisten, erwiderte Bauexperte Arno Fatzler. Dann müsse das einem externen Ingenieur übertragen werden, entschied der Fachausschuss einstimmig. Zuvor hatte Hudalla die bisherige Hallenbauweise verteidigt: Bei den Gebäuden in Lauenau und Reinsdorf sei dies die richtige Entscheidung gewesen, weil die Sandwichtechnik deutliche Kostenvorteile hatte. Dem sei heute aber nicht mehr so. Das Innere des geplanten Gebäudes, das Fatzler vorstellte, blieb dagegen von den anwesenden Politikern weitgehend unkommentiert. Auf einer Grundfläche von 19 mal 32 Metern entstehen hinter vier Hallentoren drei Fahrzeugplätze sowie ein Logistik-Lagerbereich, ein 66 Quadratmeter großer Schulungsraum sowie 20 Quadratmeter für Kinder- und Jugendgruppen. Vorgesehen sind geschlechtergetrennte Umkleiden für maximal 56 Aktive, Dusch- und Sanitärbereiche. Die Parkplätze sollen auch von Friedhofsbesuchern genutzt werden. Die bisherigen Stellflächen direkt an der Kreisstraße verschwinden. Das Gelände wird durch zwei Zugänge erschlossen, wobei eine davon den Einsatzfahrzeugen vorbehalten bleibt. Foto: al

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