1. Steigende Umsätze, teurere Mieten, knappes Ackerland

    Der Gutachterausschuss hat jetzt den aktuellen Grundstücksmarktbericht und die Bodenrichtwertkarte vorgestellt

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    LANDKREIS (ste). Dipl.-Ing. Michael Broermann ist stellvertretender Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Hameln-Hannover und Geschäftsstellenleiter in Rinteln und Dipl.-Ing. Sascha Kuhnt ist der neue Chef im Katasteramt Rinteln und ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Gutachterausschusses. Beide stellten jetzt ganz aktuell den neuen Grundstücksmarktbericht zusammen, der auf Grundlage von 2.100 Kaufverträgen des Jahres 2018 im Bereich des Landkreis Schaumburg erstellt wurde. Ihre herausragendste Erkenntnis: "Angebotsknappheit lässt Ackerlandpreise in die Höhe schießen!" Dabei konnten sie auch feststellen, dass sich die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Preisanstiege in allen Grundstücksteilmärkten im Landkreis Schaumburg widerspiegeln. Neben dem Grundstücksmarktbericht 2019 sind jetzt auch wieder die aktuellen Bodenrichtwerte für Bauland und landwirtschaftlichen Grundstücke zum Stichtag 31. Dezember 2018 ermittelt worden und bieten Interessenten eine wichtige Richtschnur für die Preisentwicklung. Neben den Informationen zum Grundstücksverkehr in Schaumburg beinhaltet der Grundstücksmarktbericht 2019 auch Daten aus der Region Hannover sowie der Landkreise Hameln-Pyrmont und Hildesheim. Der Gesamtumsatz im Landkreis Schaumburg ist 2018 gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent gestiegen. Für den Bereich der bebauten Grundstücke und bei den Eigentumswohnungen sind durchaus solide Umsatzsteigerungen vorhanden. Die Zahl der verkauften Bauplätze liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Lediglich im Grundstücksteilmarkt land- und forstwirtschaftlicher Flächen ist durch mangelndes Angebot ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. Die im Landkreis entstandenen Neubaugebiete füllen sich zunehmend. Durch Erschließung weiterer Baugebiete wird das Angebot gesteigert. Mit 325 verkauften Bauplätzen für Ein- und Zweifamilienhäuser ist dieser Sektor gut aufgestellt. Die Preisentwicklung ist hier differenziert zu betrachten. In guten Lagen steigen die Preise um rund 10 Prozent, vereinzelt auch darüber. Dem gegenüber bleiben die Preise in den ländlichen und mäßigen Lagen der Städte moderat auf dem Niveau der letzten Jahre. Die Bauplatzpreise variieren stark in einer Spanne von 20 Euro in infrastrukturell schwachen Dörfern bis 180 Euro pro Quadratmeter in den guten Lagen der Städte. Der Geldumsatz von Wohnhäusern (Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser) liegt bei insgesamt 152 Millionen Euro und ist um immerhin 13 Prozent gestiegen bei einem Zuwachs in der Anzahl der Verkäufe um acht Prozent. Dabei steigen die Preise bei den Ein- und Zweifamilienhäusern um 15 Prozent, bei den Reihenhäusern um 14 Prozent und bei den Mehrfamilienhäusern um sechs Prozent. Allein in den Städten Bückeburg und Bad Nenndorf werden mehr als 40 Prozent aller Eigentumswohnungen des Landkreises umgesetzt. Der Geldumsatz gebrauchter Eigentumswohnungen fiel um fünf Prozent zum Vorjahr, bedingt durch einen Angebotsmangel. Die Preissteigerungen liegen hier bei 10 Prozent. Der Umsatz von Erstverkäufen ist stark abhängig vom Neubauangebot. Nach einem schwachen Jahr 2017 mit lediglich 14 Kauffällen wurden im Berichtsjahr immerhin 41 Neubauwohnungen verkauft. Auch wenn Objekte in besonders attraktiven Lagen des Landkreises Schaumburg immer weniger zu bekommen sind, können Kaufwillige Immobilien immer noch zu soliden Preisen im Landkreis Schaumburg erwerben. Dabei steigern gute Lage, gehobene Ausstattung und eine gute Energieeffizienz die Attraktivität von Wohngebäuden, was im Endeffekt dann zu einer guten Nachfrage und höheren Preisen führt. Immobilien (Wohnhäuser, Eigentumswohnungen) in einfacher Ausstattung und unattraktiver Lage sind im Landkreis Schaumburg weiterhin günstig zu erwerben. Das immer knapper werdende Angebot speziell von Ackerland, verbunden mit einer hohen Nachfrage, lässt die Preise anhaltend steigen. Dabei werden in Einzelfällen Kaufpreise gezahlt, die bis zum Doppelten des Bodenrichtwertes liegen. Dabei handelt es sich allerdings um Investitionen unter besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen welche nicht das eigentliche Marktgeschehen widerspiegeln. Spitzenpreise für Ackerland werden in den Regionen Bad Nenndorf und Rinteln gezahlt. Nahezu überall, aber gerade in attraktiven Lagen und bei neueren energieeffizienteren Wohnungen, werden langfristig Mietpreissteigerungen deutlich. Die Entwicklung der Mieten über die letzten sechs Jahre zeigt einen moderaten aber stetigen Mietpreisanstieg auf. Die Mieten in Neubauten übersteigen in den Stadtlagen und in Orten mit Anbindung an den Großraumverkehr Hannover die Mieten junger Mietwohnungen (ab 1995) um bis zu 30 Prozent. Die Bodenrichtwerte sind bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Katasteramt Rinteln öffentlich ausgelegt und können von jedermann kostenlos eingesehen werden. Dort kann auch der Grundstücksmarktbericht für 90 Euro als Heft erworben werden. Weiter Infos auch unter www.gag.niedersachsen.de.Foto: ste/privat

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