1. "Wir Bauern haben es satt"

    Vortrag des Abgeordneten des Europäischen Parlaments Albert Deß beim Landvolktag 2019

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    Er ging dabei auf die Entwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik ein und deutete darauf hin, dass gekoppelte Zahlungen dringend abgeschafft werden müssen, da sonst Deutschland auf dem Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig sei. Im weiteren Verlauf griff Albert Deß auch das Thema Brexit auf. Das Vereinigte Königreich wird am 31. März aus der EU austreten. "Doch Großbritannien ist für Deutschland das wichtigste Netto-Agrarexportland", erklärte Deß. Ein Ausstieg hätte viele negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft. "Jeder Prozentpunkt Ertragssteigerung in der EU sichert die Ernährung von 10 Mio. Menschen weltweit, erhält 1,2 Mio. ha natürliche Lebensräume, vermeidet 220 Mio. t CO2 Emissionen und erhält Biodiversität, die äquivalent ist zu 600.000 ha Regenwald", erklärte Deß. Die Fleischproduktion in Europa sei in den letzten Jahrzehnten zudem um sechs Prozent gestiegen, in Asien allerdings um 387 Prozent. "Wer also glaubt, dass man mit einer zurückfallenden Produktion in Europa die Probleme des Tierschutzes und des Umweltschutzes lösen könnte, der sollte sich einmal den Tierschutz in Asien anschauen", wandte sich Deß an die Kritiker der Landwirtschaft. Eine zurückfallende Produktion sei zudem schlecht bei einer immer weiter steigenden Weltbevölkerung. Täglich würden allein in Deutschland ca. 74 ha, was etwa 106 Fußballfeldern entspricht, an Anbaufläche verloren gehen. "Wenn ich dann in Berlin auf der Grünen Woche die Demonstrationen sehe "Wir haben es satt", dann kann ich nur sagen: Nein, wir Bauern haben es satt." Zum Abschluss beantwortete er noch die ein oder andere Frage aus dem Publikum und machte dabei klar: "Ich kann nicht konkret sagen, was auf uns zukommen wird. Doch generell bin ich der Überzeugung, dass im Europaparlament eine positive Grundstimmung für die Landwirtschaft vorhanden ist." Foto: jb

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