Doch zunächst eröffnete die Blaskapelle "Erichs Fröhliche Musikanten" aus Springe die Veranstaltung und sorgte mit schnellen Stücken für gute Laune. Die offizielle Begrüßung machte dann der Vorstandsvorsitzende des Landvolkes Weserbergland Karl-Friedrich Meyer. In seiner Rede hob er unter anderem hervor, dass deutsche Landwirte seit 60 Jahren unter dem europäischen Dach leben. Natürlich sei nicht alles gut, was in Brüssel und Straßburg beschlossen wird, aber die Standards sollten nicht beklagt werden. "Allerdings wollen wir auch nicht, dass deutsche Politiker die Auflagen und Bestimmungen im Gesetzgebungsverfahren noch weiter verstärken", erklärte er. Dennoch sei er davon überzeugt, dass die deutsche Landwirtschaft politisch gesehen das gemeinsame Dach Europas und damit einhergehend eine gesicherte Finanzierung bräuchte. "Umweltschutz geht am besten und am günstigsten mit der Landwirtschaft. Es ist einfach falsch zu behaupten, die Landwirtschaft sei Schuld an der zu hohen Feinstaubbelastung", führte er zudem aus. "Wir sind es, die auf eine intakte Umwelt angewiesen sind. Ich bedauere, dass in der Öffentlichkeit die Diskussion oft falsch rum läuft, und die Landwirtschaft so dargestellt wird, als wäre sie sich ihrer Verantwortung nicht bewusst." Danach sprach Philipp Meyer, Superintendent und Vorsitzender des Kirchenkreises Hamel-Pyrmont, ein geistliches Wort. Claudio Griese, Oberbürgermeister der Stadt Hameln, machte in seiner Rede unter anderem klar, dass die Landwirtschaft manchmal einfach nicht die Stimme hätte, die sie bräuchte. Der Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont erklärte, dass mehr Differenziertheit, gute Erklärungen und ein besseres Miteinander nötig seien, um der Landwirtschaft mehr Akzeptanz geben zu können. Auch Doris Ahlswede-Meyer, Vorsitzende des Kreisverbandes der Landfrauen Hameln-Pyrmont, und Jan Hävemeyer, Vorsitzender der Junglandwirte Weserbergland sprachen ein Grußwort, bevor im Anschluss daran der Vortrag von Albert Deß folgte (nebenstehend). Zum Schluss wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Unter anderem bedankte sich Karl-Friedrich Meyer herzlich bei Familie Dettmer aus Pollhagen und bei Familie Schweer aus Probsthagen, dass sie Ausrichter des "Tag des offenen Hofes", der im vergangenen Juni stattfand, waren. Ebenso konnte er 16 jungen Menschen zur erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Landwirten/zur Landwirtin gratulieren. Abgerundet wurde der Landvolktag durch Achim Pohl, Vorsitzender des Landvolkes im Landkreis Schaumburg. Er berichtete unter anderem davon, dass die dänischen Sauenhalter ihre Ferkel selbst unter örtlicher Narkose kastrieren dürften, in Deutschland wäre man da noch Meilen weit entfernt von. "Gehen Sie am 26. Mai zur Europawahl und wählen Sie, denn wir brauchen ein starkes Europa. Einen Brexit in Deutschland kann und will ich mir nicht vorstellen", schloss er. Foto: jb/wi
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Landwirtschaft unter dem europäischen Dach
Landvolktag 2019 steht im Zeichen der anstehenden Europawahlen am 26. Mai
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