STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Berufsbildenden Schulen Stadthagen (BBS) starten in Kürze eine neue Schulform, die insbesondere für Schüler mit Realschulabschluss eine interessante Perspektive bieten soll. Die "Höhere Handelsschule dual" ist durch einen hohen Praxisanteil geprägt und bietet so günstige Gelegenheit, direkt nach dem Abschluss in eine Ausbildung zu wechseln. In Kürze erhält der zweite Jahrgang der neu eingeführten Höheren "Handelsschule dual plus" an den BBS die Halbjahreszeugnisse. Im Sommer 2017 haben die BBS auf veränderte Bedingungen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt reagiert und die Chance genutzt, als eine von neun Schulen an einem landesweiten Schulversuch teilzunehmen. In diesem Rahmen wurde die 11. Klasse der "Fachoberschule Wirtschaft" umgewandelt in die "Höhere Handelsschule dual plus". Nach guten Erfahrungen fiel der Entschluss, den Schulversuch auszuweiten. Die "Berufsfachschule Wirtschaft" mit Eingangsvoraussetzung Realschulabschluss wird in die "Höhere Handelsschule dual" umgewandelt. Diese Schulform sei ein Angebot für Schüler, die eine Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Verwaltung anstreben, aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben oder mit kaufmännischen Grundkenntnissen in den Beruf starten wollen, wie die Lehrkräfte Lita Gooßen, BBS-Abteilungsleiterin Wirtschaft und Verwaltung, André Bockelmann, Christina Kohnert und Jana Seegers im Pressgespräch erläuterten. Für diese Jugendlichen solle die Konkurrenzfähigkeit auf dem Ausbildungsmarkt verbessert werden. Kernpunkt ist dabei die deutliche Ausweitung des Praktikums. So werden die Schüler der "Höheren Handelsschule dual" künftig zwischen den Sommer und Herbstferien intensiv auf den Eintritt in das Berufsleben vorbereitet. Nach den Herbstferien sind die Schüler dann jede Woche an zwei Tagen in einem Praktikumsbetrieb, an drei Tagen besuchen sie die BBS. Dies gebe den Betrieben die Möglichkeit, den so genannten "Klebeeffekt" zu nutzen, einen Praktikanten während des Schuljahres kennenlernen und ihn anschließend in ein Ausbildungsverhältnis zu übernehmen, so André Bockelmann. Eine Anrechnung als erstes Ausbildungsjahr ist möglich. Die Jugendlichen sollen mit der betrieblichen Realität konfrontiert und bei der Berufswegeplanung unterstützt werden. Die "Höhere Handelsschule dual plus" ist ähnlich strukturiert, hier beginnt das Praktikum jedoch ohne intensive Vorbereitung direkt nach den Sommerferien und der Unterricht in der Schule erfolgt mit erhöhten Anforderungen. Absolventen der "Höheren Handelsschule dual plus", die nicht unmittelbar mit einer dualen Berufsausbildung beginnen möchten, können bei entsprechenden Leistungen in die 12. Klasse der Fachoberschule Wirtschaft übergehen um die Fachhochschulreife zu erlangen. Gezielt werden jedoch auch Alternativen zum Studium aufgezeigt. Anmeldungen zur "Höheren Handelsschule dual" sind noch bis zum 15. März möglich, Informationen gibt auch der BBS-Internetauftritt www.bbs-stadthagen.de. Foto: bb
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Ein hoher Praxisanteil gibt einen guten Einblick in den Berufsalltag
Berufsbildende Schulen Stadthagen startet eine neue Schulform: "Höhere Handelsschule dual"
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