LANDKREIS (bb). Scharf haben Sprecher anderer Kreistagsgruppierungen auf die Erklärungen von Margot Zedlitz von der AfD-Fraktion in den Haushaltsberatungen reagiert. Darin kritisierte diese die AWO und den Zuschuss, der in den Haushalt zur Finanzierung der von der AWO geleisteten Flüchtlingssozialarbeit eingestellt wurde. Mit diesem Zuschuss begründete die AfD ihre Ablehnung des Etats. Die eingestellten Zuschüsse von 980.000 Euro und 200.000 Euro seien überflüssig, so Zedlitz. Bei den derzeit niedrigen Zahlen der in den Landkreis kommenden Flüchtlinge, sei nicht einzusehen, warum die AWO die Aufsuchende Flüchtlingssozialarbeit in diesem Ausmaß fortführen wolle und mit Schwerpunkt-Anlaufstellen ein Stück weit "institutionalisieren" solle. Da die Mehrzahl der Flüchtlinge bereits seit mehreren Jahren betreut werde, könnten diese Gemeinde- und Stadtverwaltungen als Anlaufstellen nutzen, so Zedlitz, die "Aufsuchende Sozialarbeit in ihrem jetzigen Stadium" sei "höchst überflüssig und sogar schädlich". Landkreis und AWO würden aktiv geltendes Recht unterlaufen, indem sie nicht dem Auftrag nachkämen, nachhaltig und sparsam zu wirtschaften. Zwischen "Asylanten als gerne und bequem Betreute und AWO-Sozialarbeitern als gerne auf der Lohnliste der AWO stehende Betreuer" bestehe offenbar eine "symbiontische Verbindung", formulierte Zedlitz. "Mich schüttelt es", so Christiane Reckmann (SPD) in Bezug auf Margot Zedlitz Stellungnahme zur Flüchtlingssozialarbeit. Weitere Redner schlossen sich mit scharfer Kritik an und betonten, dass die AWO mit ihrer Flüchtlingsbetreuung eine nach wie vor höchst wichtige Aufgabe erfülle. Jan-Philipp Beck (SPD), Gunter Feuerbach (CDU) und Michael Dombrowski entgegneten, dass die Aufsuchende Flüchtlingssozialarbeit im Sinne einer gelingenden Integration weiter dringend benötigt werde und die AWO ein bewährter Partner in diesem Feld sei.
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Heftige Kritik an AfD-Stellungnahme zur Flüchtlingssozialarbeit der AWO
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