1. Der Investor springt ab

    Umzug von Faurecia verzögert sich / Bauvorhaben schnellstmöglich umsetzen

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    STADTHAGEN (mk). Im Herbst 2020 wollte der Autositzehersteller Faurecia in das Gewerbegebiet Hannover umziehen - aus diesen Plänen wird jetzt erst einmal nichts. Der für den Neubau im Stadtteil Marienwerder vorgesehene Investor ist kurzfristig abgesprungen. Dies hat die Geschäftsleitung der Belegschaft kurzfristig mitgeteilt, über die näheren Hintergründe ist bislang nichts bekannt. Auch einen neuen Zeitplan gibt es noch nicht. Im April dieses Jahres sollte eigentlich der erste Spatenstich für den Neubau im Gewebegebiet Hannover-Marienwerder erfolgen, nun droht dem Vorhaben eine erhebliche Verzögerung und möglicherweise auch eine Verteuerung. Denn aufgrund der aktuell guten Konjunkturlage ist es schwierig, eine Baufirma für solch ein Großprojekt zu finden. Aus diesem Grund hat die Geschäftsleitung bereits Gespräche mit den Finanzinvestoren aufgenommen, die bei der ersten Ausschreibung nicht zum Zuge gekommen sind. Für den Neubau waren 35 Millionen Euro veranschlagt, ob dieser Kostenrahmen gehalten werden kann, ist fraglich, da sich die Rahmenbedingungen leicht verändert haben könnten. Insbesondere die Arbeitnehmerseite fürchtet, dass die Pariser Konzernleitung bei einem zu hohen Kostenanstieg das Projekt kippt und eine preiswertere Lösung an einem ganz neuen Standort anstrebt. Doch zurzeit ist die Belegschaft des Autositzeherstellers noch gelassen, bedeutet diese Entwicklung für gut zwei Drittel von ihnen, dass sie sich zunächst über den kürzeren Arbeitsweg nach Stadthagen freuen können. Betriebsratsvorsitzender Jürgen Bittner macht deutlich, dass man weiterhin von einem Umzug nach Hannover-Marienwerder ausgehe, "Voraussetzung ist, Faurecia findet einen Investor", so Bittner. Am Montag, dem 11. März, wird es ein weiteres Gespräch mit der Geschäftsleitung und den Arbeitnehmern geben, hier wird es laut Bittner sicher nähere Informationen zum Zeitplan und zum weiteren Vorgehen des Unternehmens geben. Der Betriebsrat wolle die Verzögerung nun nutzen, um den geplanten Umzug weiter vorzubereiten. Ein wenig schwingt auf Arbeitnehmerseite die Hoffnung mit, dass dieser vielleicht gänzlich abgesagt wird. Denn ursprünglich war geplant, den Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des aktuellen Firmengebäudes zu errichten. "Ich wünschte mir, wir würden in Stadthagen bleiben," machte Bittner deutlich. Sollte der Standort Hannover-Marienwerder aus unterschiedlichen Gründen dann doch nicht mehr zur Debatte stehen, ist für ihn ganz klar: "Ein anderer Standort kann aus meiner Sicht nur Stadthagen sein." Sabrina Wirth, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Nienburg, machte deutlich, dass man nun abwarten müsse, was von Unternehmerseite in Bezug auf das weitere Vorgehen geplant ist: "Die Nachricht hat uns überrascht, ich kann die Situation jetzt noch nicht einschätzen." In einem aktuellen Statement bestätigt ein Sprecher des Unternehmens, dass das Bauvorhaben schnellstmöglich umgesetzt werden soll: "Die Zeitverzögerung ändert nichts an der grundsätzlichen Entscheidung, das neue Innovationszentrum im Wissenschafts- und Technologiepark Marienwerder zu bauen. Der ursprünglich für April 2019 geplante Spatenstich wird sich allerdings sicher verschieben", heißt es. Foto: jb

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