STADTHAGEN (bb). Das Zechenhaus auf dem Georgschacht ist ein historisches Stadthäger Gebäude, das zweifellos einige einzigartige Merkmale aufweist. Allerdings befindet sich die sogenannte "Kohlenkirche" mittlerweile in einem so kritischen Zustand, dass allein die Sicherung des Baudenkmales wohl rund 1 Millionen Euro kosten würde. Der Planungs- und Bauausschuss sah die Stadt nicht in der Lage, dieses zu stemmen und setzt darauf, dass die Schaumburger Landschaft Fördergelder zur Rettung mobilisieren kann. Bedauern über den Zustand des industriegeschichtlichen Baudenkmals war im Ausschuss zur spüren, Widerspruch gegen den Vorschlag der Verwaltung regte sich nicht. Stadtplaner Gerrit Schwalbach hatte einen Überblick über ein Gutachten eines Ingenieursbüros aus Hannover über den Erhaltungszustand des Gebäudes gegeben, das den Ratsfraktionen bereits seit einiger Zeit vorlag. Ein Schlaglicht auf die kritische Lage wirft die Tatsache, dass die Fachleute einzelne Teile des Gebäudes aus Sicherheitsgründen nicht betreten konnten und so Einschätzungen in diesen Bereichen auf Grundlage von Drohnen-Aufnahmen treffen mussten. Gerrit Schwalbach führte in seinem Überblick aus, dass das baufällige Dach gar nicht das Hauptproblem darstelle, hier hätte sich relativ einfach eine Verbesserung erwirken lassen. Schwierigkeiten würden jedoch die Folgen des undichten Daches bereiten. In viele Bauteile sei über die Jahre Wasser eingezogen. Hätten dies die aus Ziegelsteine erstellten Elemente noch einigermaßen weggesteckt, würde sich an den Stahlbetonelementen ein erhebliches Schadensbild zeigen. Das Gutachten veranschlage rund 1 Millionen Euro nur für die Sicherung des jetzigen Zustandes, eine weitergehende (Teil)-Sanierung würde zu erheblich höherem Aufwand führen. So bedauerlich dies bei einem derart "hochkarätigen Baudenkmal" sei, angesichts der Schädigung sei aus Kraft der Stadt eine Sicherung und Sanierung nicht zu schaffen. Entsprechend empfehle die Verwaltung, den Sachverhalt an die Schaumburger Landschaft zu verweisen. Diese hatte sich bereiterklärt, sich mit dem Sammeln für Spenden für den Erhalt stark zu machen. Martin Schäfer (SPD) erklärte für die Mehrheitsgruppe, dass der Stadt die Mittel für den Erhalt fehlen würden. Vielleicht könne der Schaumburger Landschaft eine Teilsanierung gelingen. Sinnvoll wäre es, eine solche in ein Gesamtkonzept für den Georgschacht einzupassen. Andreas Ahnefeld (CDU) kritisierte, dass überhaupt das Gutachten erstellt worden sei. Dass eine Sanierung die Stadt überfordern würde, sei auch so abzusehen gewesen. Man komme für den Erhalt um "Jahrzehnte zu spät". Auch Jürgen Burdorf (WIR) hielt fest, man spreche von dem Erhalt einer Ruine. Es sei sehr zu begrüßen, dass sich die Schaumburger Landschaft des Projektes annehmen, das "sehr ambitioniert" sei. Foto: bb
-
"Sicherung ist nicht zu stemmen"
Kritischer Zustand der Kohlenkirche macht Sicherung zu kostspieligem Projekt
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum