1. Keine Drachenflieger über Hülsede und Schmarrie mehr

    Verein zieht seinen Antrag zurück / Die Gegner sammelten mehr als 120 Unterschriften

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    HÜLSEDE/SCHMARRIE (al). Ein gelegentliches Flugspektakel im Gebiet zwischen Hülsede und Schmarrie wird es nicht geben. Der Verein "Deisterflieger e.V.", der bereits nördlich von Feggendorf ein Gelände besitzt, hat seinen Antrag zurückgezogen. Daraufhin strich Hülsedes Bürgermeisterin Marion Passuth die eigentlich in der jüngsten Ratssitzung vorgesehene Abstimmung über einen Probeflugtag. Wie berichtet, hatte der Vorsitzende der Drachen- und Gleitschirmflieger, Hans-Ulrich Schwerdtner, im Dezember den Wunsch seines Vereins vorgestellt, einen mobilen Startplatz in der Feldmark zu errichten. Da das Feggendorfer Gelände nur bei Ost-West-Wetterlage nutzbar sei, hätte ein Wirtschaftsweg zwischen Hülsede und Schmarrie auch Aktivitäten bei Nord- oder Südwind erlaubt. Mit einer Winde würden die Fluggeräte in die Luft gezogen. Lärm entstehe nur durch die Anlieferung der Winde und den Einsatz eines Quads. Schwerdtner sprach von etwa zehn Flug-Sonntagen im Jahr. Während der Rat sich in Teilen eher wohlwollend zeigte und nur vereinzelt Bedenken aufkamen, regte sich bald ein deutlicher Protest in der Bevölkerung. Vor allem Anwohner des "Hoppenfeld", jedoch auch andere Kritiker befürchteten starken Lärm sowie Beeinträchtigungen für Natur und Umwelt. Das wurde besonders beim Hülseder Neujahrsempfang deutlich, als Anwohner Roy Reisser sich an die Spitze der Gegner setzte. Er und weitere Helfer sammelten in den vergangenen Tagen 125 Unterschriften gegen die Flieger-Wünsche. Als der Verein einen "Probeflugtag" im kommenden Herbst vorschlug, um der Bevölkerung das Ausmaß der vorwiegend an Sonntagen und nur bei entsprechender Witterung möglichen Aktivitäten aufzuzeigen, fand selbst dieser keinen Widerhall. Der Drachenfliegerverein zog inzwischen seinen ganzen Antrag zurück. Als Passuth dies dem Rat bekanntgab, brandete unter den 30 Zuhörern, die vorwiegend wegen des Themas gekommen waren, Beifall auf. Ratsherr Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind), der sich als absoluter Gegner des Flieger-Vorhabens erklärte, dankte zwei Anrainerfamilien im "Hoppenfeld", die den Widerstand in der Bevölkerung organisiert und Unterschriften gesammelt hatten. Allerdings gab es auch Stimmen in der Bevölkerung, die dem Verein die Chance eines Probeflugtags gewähren wollten: "Dann", so ein Besucher der Ratssitzung, "hätte sich jeder selbst ein Bild machen können, ob die Lärmbelästigung wirklich so groß gewesen wäre". Foto: al

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