1. "Der Hund muss im ersten Jahr ein ganzes Buch erlernen"

    Kate Kitchenham hält Vortrag zum Miteinander auf der Hundewiese / Sozialisierung ist bei den Hunden enorm wichtig

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    OBERNKIRCHEN (nh). Immer mehr Hundebesitzer setzen sich mit der Erziehung ihrer Tiere auseinander und erkennen, wie wichtig das Miteinander der Hunde für die Entwicklung der Tiere ist. Die Buchautorin, Journalistin und Hundeexpertin Kate Kitchenham, vielen bekannt durch ihre Fernsehsendung "Der ZDF-Haustiercheck", beschäftigt sich seit langem mit dieser Thematik. Vergangenen Freitag war Kitchenham, selber Halterin von zwei Hunden, auf Einladung der Hundeschule "Kids and Dogs Schaumburg" ins Salz und Pfeffer by Jenny gekommen. Mit im Gepäck hatte sie ihren Vortrag "Der tut nix", der sich intensiv mit dem Verhalten der vierbeinigen Freunde untereinander auseinandersetzt. Das dieses Thema auf reges Interesse stößt, war offensichtlich - der Clubraum war bis auf den letzten Platz besetzt mit interessierten Hundehaltern, die alle selbst bereits ihre Erfahrungen mit dieser Thematik gemacht haben. Sie alle waren gespannt, auf einen lehrreichen und abendfüllenden Vortrag, der durch die sympathische Art und Weise der Moderatorin eine besondere Note verliehen bekam. Ana Hesse, Leiterin der Hundeschule Kids and Dogs Schaumburg, freute sich besonders auf diesen Termin und begrüßte die angereiste Kate Kitchenham herzlich. Auf Einladung ihrer Hundeschule kam die beliebte ZDF-Moderatorin wieder ins Schaumburger Land. Zuletzt war sie hier gewesen im Zuge des Müllsammelaktion "Dogs for Schaumburg", die sowohl den anwesenden Hundebesitzern als auch Kate Kitchenham positiv im Gedächtnis geblieben ist. Doch an diesem Abend gibt es um die Sozialisation und das Verhalten der vierbeinigen Freunde. Auch Hunde müssen lernen, sich zu benehmen und untereinander auszukommen. Das dies nicht immer einfach ist, beweisen regelmäßig pelzige Raufbolde auf der Hundewiese, die ihren Besitzern und anderen Hunden oftmals das Leben erschweren. Denn - wie wir Menschen sind Hunde nicht alle gleich. Es gibt unter ihnen unterschiedliche Charaktere und auch die Hundehalter sind keine homogene Gruppe. "Der Hund muss bereits in seinem ersten Lebensjahr ein ganzes Buch lernen", erklärt Kitchenham zu Beginn des Vortrags. Ähnlich wie wir Menschen lernen Hund auch über Erfahrungen und das Miteinander. Einen wichtigen Teil hierbei nimmt das Spiel ein, welches die Kooperation, die Fairness und die Gegengeselligkeit sowie die Empathie für das Gegenüber fördere. "Hunde, die sozial kompetent werden sollen, brauchen beste Freunde, die möglichst unterschiedlich sind und müssen sich untereinander raufen dürfen", erklärt Kitchenham ihren aufmerksamen Zuhörern. Dabei nimmt die auch gerne die Sicht des Tieres ein und erläutert den Gästen so auf anschauliche und unterhaltsame Weise, was sich die Hunde hinter ihrem Verhalten denken. Bei den Tieren gehe es um Rangordnungen, aber auch um das eigene Selbstbild und die Fremdkenntnis anderer - alles Dinge, die sich spielerisch auf der Hundewiese lernen lassen. Doch dafür müssen auch die Halter fit sein: Sie müssen ihren Hunden etwas zutrauen, ihnen vertrauen, aber auch wissen, wo ihre Schwächen liegen und sie, wenn nötig, korrigieren und zur Mäßigung anhalten. Dabei sollte jedoch unterschieden werden: was ist Aggression, was ist offensives und defensives Drohverhalten, wann senden die Tiere Abbruch-, Beschwichtigungs- und Beruhigungssignale? Können Halter diese Verhaltensweise ihrer Tiere verstehen und auch deuten, ist dies die halbe Miete. Denn auch Hunde besitzen ein Empfinden für Individualdistanz, verfügen über unterschiedliche Resilienzen und Appentenzverhalten - Dinge, die sie zum einen aus ihrem Charakter, zum anderen aus ihren Erfahrungen und ihrer Sozialisation schöpfen. Hierzu brauchen sie den Halter, der ihnen die richtige Richtung zeigt, der, wenn nötig, reglementiert und dennoch Freund und Zuflucht in einer Person vereint. Dass diese Gratwanderung nicht immer einfach ist, konnten auch die rund vierzig anwesenden Hundehalter bestätigen. Doch Kate Kitchenham gab ihnen wertvolle Tipps für das Einschätzen und Eingreifen in betreffenden Situationen mit auf den Weg, auch mögliche Konflikte mit anderen Hundehaltern wurden thematisiert. Im Anschluss an ihren Vortrag nahm sich die Buchautorin noch eine Menge Zeit, um Fragen zu beantworten und Bücher zu signieren. Foto: nh

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an