Ohne Not singen wir ohne Frauen weiter

HOHENRODE (ste). Der Männergesangverein Hohenrode ist auch heute noch genau das, als was er einmal gegründet wurde: Ein Männergesangverein. Während sich rundherum die Gesangvereine mehr und mehr zu gemischten Chören entwickeln und somit auch Frauen Zugang in eine der letzten Männerdomänen erhalten, bewahrt man sich im Dorf an der Weser noch die Tradition, zumindest beim Singen unter sich zu sein. "Der Druck ist noch nicht so groß, dass wir das ändern wollen", heißt es aus den Reihen um Vorstand Fred Meier. Doch so ganz klappt das auch nicht mehr, denn den guten Ton, den gibt schon seit vielen Jahren Anna Klassen als Chorleiterin an. Auf sie müssen die gestandenen Männer aus Hohenrode hören, damit sich der Gesang harmonisch und schön anhört. Das tun sie auch: "Weitgehend diszipliniert", wie Anna Klassen scherzte, die ihren Männern ansonsten gute Noten für den immer besser werdenden Gesang ausstellte: "Wir haben versucht, das Beste bei jedem Konzert zu geben!" Und unterwegs auf Gesangstour waren die MGV'ler im letzten Jahr reichlich. Sorgen bereitet dem MGV allerdings die schwache Besetzung im 1. Bass und ohnehin quält den Verein das gleiche Problem, das auch andere Männergesangverein seit Jahren mit sich rumschleppen: Mitgliederschwund. Doch Fred Meier und seine Männer hoffen auf mehr Zugänge aus dem Dorf und wollen dazu die Werbetrommel im Bekanntenkreis rühren. Immer die Hoffnung im Hinterkopf: "Mit dem Männergesang in Hohenrode soll es gewohnt weitergehen!" Und deshalb sind die Sänger im Dorf auch immer dann präsent, wenn etwas los ist, helfen beim Erntefest, bieten Auftritte in der Pfarrscheune, in der Kirche und besuchen andere Chöre, Altenheime und singen zum Weihnachtsfest. Und sollten sich noch weitere Sänger finden, dann müssen die sich auch keine Sorgen um etwaige Verbindlichkeiten des Vereins machen: "Die Kassenlage kann man als gut bezeichnen!" Für 20 Jahre aktiven Gesang konnte Fred Meier dann noch Tilman Jäger auszeichnen. Foto: ste