1. "Hochhäuser" sind vielen Hastern ein Dorn im Auge

    Geplantes Baugebiet "Westlich Kornweg": Es gibt keine Lärmauswirkung

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    HASTE (jl). Deutlich mehr Fahrzeuge, aber keine Überschreitung der Lärmwerte in bestehenden Siedlungen: Was das geplante interkommunale Baugebiet "Westlich Kornweg" mit sich bringen würde, darüber informierten jetzt die Gemeinden Haste und Hohnhorst. Bei der Veranstaltung im Bürgerhaus handelte es sich laut Planer Matthias Reinhold um den bereits im Sommer im Planverfahren angekündigten öffentlichen Infoabend. Alle Anmerkungen würden protokolliert und flössen in die weitere Planung ein, sicherte der Ingenieur den Anwesenden zu, unter denen auch zahlreiche Interessenten waren. Um den Anforderungen des Wohnungsmarktes gerecht zu werden, sollen im westlichen Randgebiet zur bestehenden Bebauung zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit einer Maximalhöhe von 12,50 Meter entstehen. Dass der Anteil von zwei im Vergleich zum ersten Entwurf auf nunmehr acht angestiegen ist, wurde erneut von einigen Zuhörern moniert. Sie fügten sich nicht ins Bild ein, da die bestehenden Häuserhöhen geringer seien. Ein Einwohner plädierte unter Applaus dafür, die "Hochhäuser" wenn südwestlich am Feldrand zu platzieren. Auf der übrigen Fläche sind eingeschossige Häuser geplant, die nicht höher sein dürfen als 9,50 Meter. Zulässig sind nur geneigte Dächer (18 bis 48 Grad). Lärmwirkungen auf das Gebiet selbst gingen nur vom Schienenverkehr aus, erklärte Schallexperte Jörg Templin. Während am Tage "die schalltechnische Welt in Ordnung" sei, würden die Werte in der Nacht geringfügig überschritten. Daher seien für Schlaf- und Kinderräume passive Schallschutzmaßnahmen zu treffen. Auf die umliegenden Siedlungen habe der durch das Baugebiet hinzukommende Lärm jedoch keine Auswirkungen. Im Norden seien bereits heute die Werte um sieben Dezibel zu hoch, eine weitere Überschreitung sei nicht zu erwarten. Westlich und südlich verändere sich der Pegel zwar stärker, liege aber immer noch im Bereich des Zulässigen. Templin: "Unterm Strich ist der gesamte Untersuchungsraum schalttechnisch unkritisch zu sehen." Laut dem Verkehrsexperten Lothar Zacharias ist mit 500 weiteren Kfz-Fahrten zu rechnen. Die Hauptbelastung werde dabei die Straße Waldfrieden tragen, auf der derzeit circa 170 Fahrzeuge pro Werktag entlang rollen. Mit Blick auf die sehr ruhige Ausgangssituation sei die Veränderung zwar gravierend. Aus objektiver Sicht sprach der Experte jedoch von einer "verträglichen Situation". Dass das Mehraufkommen nicht zulasten der Sicherheit von Kindern gehen dürfe, sprach eine Mutter an. Zudem, so die Befürchtung anderer, könnte es das Nadelöhr an der Bundesstraße 442/ Netto-Markt verschlimmern. Sorgen bereitete einigen Anwohnern zudem die Überschwemmungsgefahr und mögliche Wegezerstörung durch Baufahrzeuge - auch hinsichtlich der Straßenausbaubeiträge. Die Notwendigkeit der Siedlungsentwicklung machte noch einmal Hohnhorsts Bürgermeister Cord Lattwesen: "Die Nachfrage hier ist immens und wir haben keinen Leerstand." Noch bis zum 4. März liegt der Bebauungsplan zwecks öffentlicher Beteiligung aus. Bis dahin kann jeder seine Einwände und Bedenken formulieren. Foto: jl

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