1. "Die Zerschneidung ist zu vermeiden"

    "Nenndorfer Erklärung" unterzeichnet

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    BAD NENNDORF (jl). Der trassenferne Aus- und Neubau der Schienenstrecke zwischen Hannover und Bielefeld trifft überregional auf Ablehnung. Die Samtgemeinden Nenndorf, Lindhorst und Nienstädt sowie die Städte Bückeburg, Barsinghausen, Porta Westfalica und Seelze haben sich zur gemeinsamen Begleitung der weiteren Planungsverfahren zusammengeschlossen. Am kommenden Donnerstag, 7. Februar, wollen sie die sogenannte "Nenndorfer Erklärung" unterzeichnen. Sie soll als Grundlage der Zusammenarbeit dienen. Die offizielle Bestätigung des Ministeriums, eine ICE-Schnellfahrstrecke für ein Maximaltempo von 300 Stundenkilometern zwischen Hannover und Bielefeld komplett neu bauen zu wollen, wird an dem Papier nichts ändern, wie Nenndorfs Verwaltungschef Mike Schmidt betont. Die Kernaussage, die Forderung nach einer trassennahen Variante, sei eins zu eins übertragbar. Die Erklärung ist auf seine Initiative bereits im vergangenen Jahr entstanden, daher auch der Name, und es hat einige Zeit gedauert, bis überhaupt alle Räte in den Kommunen ihr zustimmten. Ziel sei es sich durch einen Anwalt vertreten zu lassen, der für die Interessen von 160.000 Einwohnern gebündelt gegenüber den Ministerien und der Bahn einsteht. Schmidt: "So können wir mehr erreichen als jeder einzeln." Die Unterzeichnung sieht er als Startschuss für die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit den anderen Bürgermeistern bekennt er sich in dem Dokument zu den Zielen eines bedarfsgerechten Ausbaus der Fernverkehrsverbindung zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet und der nachhaltigen Verbesserung des Schienenverkehrs zwischen Hannover und dem Ruhrgebiet. Maßnahmen zur Entflechtung im Verlauf der durch Schaumburg führenden Strecke seien daher grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings fordern die Unterzeichner eine weiträumige Entflechtung des West-Ost-Verkehrs über einen Aus- respektive Neubau auf der Achse Rhein/Ruhr - Soest - Paderborn - Kassel - Nordhausen - Halle/Leipzig - Südost zu prüfen. Transparenz und öffentliche Beteiligung seien dabei unabdingbar. Sollte der Ausbau der Achse Rhein/Ruhr - Bielefeld - Hannover - Berlin/Südost, also der durch den hiesigen Landkreis, bevorzugt werden, sei auf eine flächenschonende Planung zu achten. "Die Zerschneidung bislang nicht betroffener Bereiche, seien es Wohngebiete oder landwirtschaftliche Flächen, ist zu vermeiden", heißt es in der Erklärung. Die Planungen müssten gewährleisten, dass einem möglichst großen Nutzen für die Allgemeinheit möglichst geringe Belastungen für einzelne Betroffene gegenüberstehen. Ein trassenfernes Vorhaben lehne man daher geschlossen ab.

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