1. Das Füttern soll schon im September beginnen

    Experte informiert über den Schutz von Vögeln im Winter

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Allerlei Vorurteile bei der Fütterung von Vögeln im Winter hat der hannoversche Ornithologe Uwe Röhrs ausgeräumt. Der Experte war auf Einladung von Sabine Titze-Dölz, Rosita Vollmer und Nicole Wehner zu Gast in Lauenau. Das Damentrio hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach Vorträge zum Insektenschutz organisiert. Auch jetzt folgten über hundert Interessierte den Ausführungen. "Es überrascht immer wieder, wie viele Menschen das Thema Insektensterben bewegt", kommentierte Vollmer die Resonanz. Ehemann Theodor Vollmer hatte die Flyer für die Einladungen entworfen; Streuobst-Experte Stephan Nerge wirkte ebenfalls bei den Vorbereitungen mit. Röhrs, der seinen Vortrag unter das Leitwort "Wintervögel richtig füttern - gegen einen stummen Frühling" setzte, überraschte das Publikum mit Zahlen: Nur vier Prozent des gesamten Bundesgebiets machen Gärten aus. Dagegen würden täglich 50 Hektar Fläche für Straßen, Gewerbe- und Wohngebiete neu versiegelt. Es wundere daher nicht, dass sich Tiere aller Art zurückziehen, weil ihr Lebensraum verschwinde. Röhrs erläuterte die hiesigen Vogelarten sowie die gefiederten Wintergäste, die aus dem Norden das gemäßigte Klima aufsuchen. Er wies auf die Unterschiede von Weichfutter- und Körnerfressern hin, die allein schon an den unterschiedlichen Schnäbeln zu erkennen sind. Für die spätere Brutversorgung benötigen die Arten tierisches Eiweiß in Form von Insekten, da sich sonst der Nachwuchs nicht entwickeln würde. Allerdings habe sich die Zahl der Insekten bereits um 80 Prozent verringert. Diesem Prozess könnten Gartenbesitzer entgegnen, wenn sie statt Rasen und Steinwüsten ihre Flächen mit Stauden und Gräsern gestalten und diese bis zum Neuaustrieb im Frühjahr stehen lassen. Das diene Vögeln und Insekten gleichermaßen. Der Referent beklagte auch das Abmähen der Straßenbanketten und -gräben, da sich gerade dort eine vielfältige Flora als Lebensraum für Insekten befinde. Einen besonders starken Verlust von Kleinstlebewesen werde durch Laubbläser verursacht. Röhrs empfahl, mit der Vogelfütterung bereits im September zu beginnen, um die Tiere an den Standort zu gewöhnen. Zum Schluss der Veranstaltung konnten die Besucher noch das Herstellen von Meisenknödeln erlernen. Foto: tv

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an