1. Bei Gaffern bekommt der Ortsbrandmeister mächtig "Puls"

    Neugierige behindern Rettungsarbeiten / Anhänger mit Wechselkleidung gegen Kontaminationsverschleppung

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    RINTELN (ste). Für Ortsbrandmeister Thomas Blaue gab es auf der Jahreshauptversammlung der Schwerpunktwehr ein zentrales Thema: "Gaffer; da bekomme ich richtig Puls!" Fotoaufnahmen werden von Unfallopfern gefertigt, ein ganzes Kinopublikum schaut neugierig zu, wie versucht wird, einer 39jährigen Mutter von vier Kindern nach einem Unfall das Leben zu retten und am Ende muss die Feuerwehr mit Sichtschutzplanen arbeiten, damit die Rettungskräfte überhaupt noch vernünftig arbeiten können. Dafür hat Blaue kein Verständnis und auch Rintelns Polizeichef Wilfried Korte weiß: "Gaffer behindern die komplette Blaulichtarbeit!" Doch es gab in dem arbeitsreichen Jahr der Wehr auch positive Momente. Häufig konnte die Wehr bei den 246 Einsätzen Schlimmeres verhindern, sie hielt Entstehungsbrände klein, löschte Kleinbrände, bevor sie zu Mittel- und Großbränden wurden und unterstützten andere Wehren auch bei großen Bränden in Großenwieden, Rehren und in Ahe: "246 Mal haben wir im Jahr alles stehen und liegen lassen, sind zu den unmöglichsten Zeiten im Rekordtempo zu den Einsatzstellen gefahren und mussten manchmal erleben, dass Leute nicht einmal in der Lage sind, in einen brennenden Gullischacht einen Eimer Wasser rein zu kippen", so Blaue, der seine 71 Kameradinnen und Kameraden auch zum Einsatz "Schwanenfamilie auf der Straße" ausrücken lassen musste. Am kuriosesten aber war wohl ein Einsatz, als eine Polizeistreife (Merke: Nicht aus Rinteln!) einen Mann mit Handschellen in einer Klinik ablieferte, diese dann nicht mehr aufbekam und noch vor Eintreffen der Feuerwehr verschwand: "Das wäre mit Rintelner Kolleginnen und Kollegen nicht passiert", versicherte Wilfried Korte, der den Blauröcken eine perfekte Zusammenarbeit mit der Polizei bescheinigte und sich dafür bedankte. Ganz neu im Einsatzgeschehen der Wehr: Der "First Responder" Einsatz, bei dem die Feuerwehrleute vor Eintreffen des Rettungsdienstes die Erste Hilfe für Verletzte leisten müssen. Der größte ABC-Einsatz der Wehr war am Rintelner Amtsgericht, als ein grünes Pulver in einem Briefumschlag auftrauchte. Am Ende stellte sich heraus, dass es Abrieb einer automatischen Sortieranlage war. Damit die Wehr die an sie gestellten Aufgaben vernünftig abarbeiten kann, ist die technische Ausstattung auf einem guten Niveau. Der Leitstand im Feuerwehrhaus wird jetzt auf Digital umgestellt, es ist ein Anhänger mit Wechselkleidung ausgebaut, damit man Kontaminationsverschleppung vermeidet und angeschafft wird noch ein beheiztes Zelt zum Wechseln der Kleidung. Das alles ist nötig, weil, so Bürgermeister Thomas Priemer: "Die Feuerwehr dahin geht, wo es weh tut; und das mit hoher Fachkompetenz und einem vorbildlichen Einsatzfleiß!" Priemer kündigte an, dass der Feuerwehrentwicklungsplan fortgeschrieben und an die Jetztzeit angepasst werde. Außerdem werde ein hauptamtlicher Gerätewart von der Stadt eingestellt. Befördern konnte Thomas Blaue zur Feuerwehrfrau/-mann Mandy Foitlinski, Lisen Radek, Anna Strüve und Jeremy Paes. Florian Dulkies wurde Oberfeuerwehrmann, Annette Strüve und Nico Tegtmeier wurden Erste Hauptfeuerwehrleute. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote ehrte dann für 25 Dienstjahre Sven Thiele und Sebastian Westphal, für 40 Jahre Ralf und Jörg Eckel, für 50 Jahre Julius Bredow und für 60 Jahre Feuerwehrdienst, dabei viele Jahre als Ortsbrandmeister, Helmut Blaue. Foto: ste

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