1. Kommt zum Mineralbad noch ein Hallenbad dazu?

    DLRG-Vorsitzender ruft zum Nachdenken auf / Zweifel an der Finanzierung

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    LAUENAU (al). Die anhaltenden Engpässe in der Schwimmausbildung und notwendige Sanierungsarbeiten im Mineralbad haben den Vorsitzenden der Lauenauer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), Jörg Jennerjahn, zu einem ungewöhnlichen Vorschlag veranlasst: Das Freibad könnte um ein Hallenbad erweitert werden. "Wir haben viel zu wenig Wasserzeiten", beschrieb er lange Wartelisten, obwohl montags im Nenndorfer Hallenbad bereits ständig 50 Kinder und Jugendliche betreut werden. Würden nun Teile der Lauenauer Einrichtung saniert werden müssen, könne doch über eine entsprechende Erweiterung nachgedacht werden. Die Fläche sei da; die Absorbermatten des Heizsystems "könnten auch fünf Meter höher liegen". Zudem seien Synergieeffekte möglich, da das Personal vorhanden ist. Ein Hallenbad würde nicht nur im Winterhalbjahr von Vorteil sein: Schlechtwetterperioden wären ebenfalls überbrückbar. Jennerjahn treibt letztlich eine bundesweit von der DLRG beklagte Entwicklung um: Seit Jahren schließe alle vier Tage in Deutschland ein Frei- oder Hallenbad. Es liege also weniger an Schulen oder DLRG, wenn immer weniger Kinder das Schwimmen lernen, sondern an den mangelnden Möglichkeiten. Zugleich verwies er auf ein Förderprogramm des Landes ab dem Jahr 2020 zugunsten der Sanierung von Sportstätten. "Der Gedanke fasziniert", erklärte Lauenaus Bürgermeister Wilfried Mundt - allerdings erst nach einem Nachdenken. Als er Jennerjahns Vorschlag zum ersten Mal hörte, habe er es zunächst als Utopie abgetan. So aber sei es "eine charmante Idee", die er jedoch kurzfristig als nicht realisierbar ansehe. Dafür seien andere finanzielle Herausforderungen der Samtgemeinde zu groß. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla sieht in dem Wunsch "sicherlich nicht die oberste Priorität". Utopisch wolle er ihn trotzdem nicht nennen: "Wer hätte vor 20 Jahren geglaubt, dass Feuerwehren sich zusammenschließen, um ein gemeinsames Gerätehaus zu erhalten", bemerkte er im Rahmen des Neujahrsempfangs in Messekamp. Aber eine politische Mehrheit sei für ihn derzeit "nicht vorstellbar". Schließlich müsse die Samtgemeinde gerade in Freibädern und Schulen investieren, um den technischen Stand zu erhalten. Unterdessen hat sich auch Lauenaus Gemeindedirektor Sven Janisch zu Wort gemeldet, der ähnlich wie Hudalla argumentiert: "Unsere Eishalle hat auch mal als Wunschtraum angefangen." Daneben seien andere ursprünglich nur vage Ideen ebenfalls in die Tat umgesetzt worden. Foto: al

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