Heute will 96 die große Aufholjagd starten

HANNOVER (bb). Mancher wird es als Schicksalsspiel bezeichnen. Aber eigentlich ist es der Auftakt zu einer Rückrunde voller Schicksalsspiele. Am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr will Hannover 96 im eigenen Stadion mit einem Sieg eine Wende im Nichtabstiegskampf erzwingen. Vorletzter Tabellenplatz und lediglich elf Punkte auf dem Konto, dazu teils frustrierende Auftritte in den letzten Begegnungen vor der Winterpause. Keine Frage, die Situation stimmt alles andere als hoffnungsfroh. Allerdings, Stuttgart auf Rang 13 hat lediglich drei Punkte Vorsprung, Augsburg lediglich vier. Abstände, die merklich aber nicht unüberwindbar sind. Für 96 gilt es, diese Tabellenregion in den Blick zu nehmen und eine Aufholjagd einzuleiten. Ein Sieg über Bremen könnte dazu einen entscheidenden Schub geben. Um den Glauben in der Mannschaft an die Mission Klassenerhalt auf eine festere Grundlage zu stellen. Allerdings, was spricht dafür, dass das Team von 96-Trainer André Breitenreiter nach der Winterpause die dringend benötigte Leistungssteigerung erreicht? Der erneute Ausfall des gerade genesenen Ihlas Bebou war eine Hiobsbotschaft, der schnelle Offensivspieler wird 96 in den nächsten Spieltagen bitter fehlen. Winterneuzugang Nicolai Müller, sicherlich eine potentielle Verstärkung, wird so gewissermaßen nur zu einem Ersatz für Bebou. Nicht zu einer zusätzlichen Bereicherung, die mit ihm gemeinsam in der Offensive wirbelt. Breitenreiters Möglichkeiten werden durch eine ganze Reihe weiterer Verletzter eingeengt. Einen starken Eindruck hinterließ bisher Kevin Akpoguma als neue Stütze in der Innenverteidigung. Diese Stabilisierung könnte es Breitenreiter ermöglichen, Waldemar Anton mit seiner Wucht und seinem großen Aktionsradius wieder ins Mittelfeld vorzuziehen. Mehr Sicherheit in der Defensive wäre eine wichtige Grundvoraussetzung, um in der Rückrunde mehr zu punkten als im alten Jahr. Sein Team habe in der Vorbereitung auf die Rückrunde gut trainiert, betonte Breitenreiter in der Spieltags-Pressekonferenz. Die beiden Neuen hätten wichtige Schritte in der Integration genommen. Es sei darum gegangen, die Sicherheit in den Abläufen zurückzugewinnen. In der Testpartie gegen Almelo habe sich seine Mannschaft deutlich verbessert gezeigt. Breitenreiter betonte, in der kritischen Situation einen spielerisch-konstruktiven Ansatz zu verfolgen, dies sei die Stärke des Teams. Mit Bremen geht es gegen einen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld. Um diesem beizukommen, benötigt 96 gegenüber den Begegnungen zum Ende der Hinrunde eine deutliche Leistungssteigerung. Ob diese gelingt, hängt davon ab inwieweit Breitenreiter seine Elf mit den beiden Zugängen in der Winterpause neu einstellen konnte. Foto: bb