1. NDR-Moderatorin Anke Genius mischt sich jetzt ein

    Elterninitiative wehrt sich gegen erhöhte Kinderbetreuungsgebühren

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    BÜCKEBURG (wa). Jetzt reicht´s! So sehen es jedenfalls die Eltern Susann Parlow und Jens Tegeler. Sie haben bereits im letzten Jahr eine Elterninitiative gegründet, die sich gemeinsam gegen die extreme Anhebung der Kindergartengebühren in der Stadt Bückeburg wehrt. Dieses Bürgerengagement hat nun sogar den NDR auf den Plan gerufen. Radiomoderatorin Anke Genius wird am Mittwoch, dem 30. Januar ihr NDR1- Sendung "Jetzt reicht´s - Ihre Meinung zählt" vor Ort im Bückeburger Le-Theule-Saal aufzeichnen. Hierbei kommen sowohl Susann Parlow als Sprecherin der Elterninitiative, Bürgermeister Reiner Brombach als auch die anwesenden Besucher zu Wort. Interessierte und Betroffene sind eingeladen mitzudiskutieren und ihre Meinung kundzutun. Geplant ist zudem, einen Sprecher des Kultusministeriums aus Niedersachsen dabei zu haben - abschließend geklärt ist das aber noch nicht. "Frau Genius ist auf uns zugekommen", berichtet Jens Tegeler, der Anfang Januar mit der Moderatorin eine kleine Saalbegehung im Bückeburger Ratssaal unternahm. Aber worum geht es eigentlich? Im Jahr 2018 wurde laut den Betroffenen die Kindergartengebühr um fast 500 Prozent erhöht. Zahlten Eltern vor der neuen Gebührensatzung knapp über 100 Euro im Monat für drei Kinder, so sind es laut der neuen Satzung stolze 680 Euro im Monat. Das macht eine Summe über 8.160 Euro im Jahr für eine Familie mit drei Kindern. "Vorher war alles gut, die Stadt hat Familien sehr gut entlastet. Jetzt kam das Gesetz aus Hannover und die Stadt rudert einfach zurück", berichtet Jens Tegeler. Eltern in Niedersachsen müssen seit dem 1. August 2018 keine Gebühren mehr für die Betreuung von Kindergartenkindern bezahlen. Die Beitragsfreiheit gilt für Kinder ab dem dritten Lebensalter. Ist aber nicht Pflicht für alle Einrichtungen: Die Tageseinrichtung muss einen Anspruch auf Finanzhilfen durch das Land haben. Dies ist im Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) geregelt . "Das Problem beim Niedersächsischen Kindertagesstättengesetz ist, dass den Trägern von Kindertagesstätten bei der Erhebung ihrer Elternbeiträge größtenteils freie Hand gelassen wird. "In unserem Fall wurde mit der zum 01.08.2018 notwendig gewordenen neu gefassten Beitragssatzung die bisherige Geschwisterregelung dahingehend geändert, dass ein Kindergartenkind nicht mehr angerechnet wird. Zusätzlich erhöhte sich der Grundbetrag für Krippen- und Hortbetreuung, eine bisher gewährte Rabattierung von 5,- Euro pro Geschwisterkind wurde aufgehoben, die Mittagessengebühren sowie die Gebühren für Früh- und Spätdienste wurden erhöht", berichtet Susann Parlow. Dies führe zu einer teils erheblichen Mehrbelastung von Familien mit mindestens zwei Kindern gleichzeitig in Krippen- oder Hort- und Kindergartenbetreuung, trotz der entfallenen Kindergartenbeiträge durch das neue Gesetz. "Ich glaube, die Ratsmitglieder der Ausschüsse haben sich keine Gedanken darüber gemacht, was das für uns Eltern bedeutet. Wir haben mehrfach darauf hingewiesen - ich denke, die Fraktionen haben falschen Berechnungen zugestimmt", sagt Tegeler. Man müsse bedenken, durch den Bau der Julianen-Kita sei viel Geld geflossen, dass nun wohl fehle. Text/Foto: wa

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