Wiedensahl (jan). Alles ist gut auf der Sonderabfalldeponie Münchehagen (SAD) - sofern alles gut sein kann auf einem Gelände, auf dem giftige Stoffe in großer Menge und größtenteils nicht identifiziert gelagert werden. Seit nahezu 20 Jahren wird die Altlast aber als "gesichert" bezeichnet. Sicherung ist nach wie vor einmal jährlich das beherrschende Thema, wenn sich das Bewertungsgremium für die Deponie im Rehburg-Loccumer Rathaus mit Vertretern aller Beteiligten trifft. Das Land Niedersachsen ist ebenso im Boot wie auch die betroffenen Kommunen und Anlieger. Seit einem Jahr sitzt die Staatliche Gewerbeaufsicht Hildesheim mit am Tisch, die den Part der Sicherung von der Niedersächsischen Gesellschaft zur Endlagerung von Sonderabfällen übernommen hat. Wie stets fasst der Vorsitzende des Bewertungsgremiums, Meinfried Striegnitz, die Empfehlungen zusammen, die er, Christian Poggendorf, der für das Land Niedersachsen in dem Gremium sitzt, und Frank Schmidt, der als Gutachter von den Kommunen Rehburg-Loccum, Petershagen, Niedernwöhren und der Anliegergemeinschaft dabei ist, innerhalb des ablaufenden Jahres zusammengestellt haben. Kein Austritt von Schadstoffen aus dem Deponiekörper - das ist die Aussage, die alle stets erfreut. Zudem berichtet Striegnitz davon, dass die Erkenntnisse über das System der SAD Jahr für Jahr besser würden. Welche Einflüsse hat die Dichtwand auf das Grundwasser? Wo würden - gesetzt den Fall - am ehesten Schadstoffe austreten? Wo müssen Messstellen zusätzlich eingerichtet werden? Wo kann darauf verzichtet werden? Die Materie ist kompliziert, das Gremium aber guter Dinge, dass keine Gefahr besteht. Diese Ansicht teilen auch die vielen Beteiligten am Tisch drumherum. Einigkeit herrscht aber auch darüber, dass die ständige Kontrolle der Anlage unabdingbar ist. Poggendorf - immerhin vom Land Niedersachsen bestellt, das letztlich die anfallenden, nicht eben geringen Kosten dieser Überwachung zu tragen hat - sagt, das sei "eine Ewigkeitsaufgabe". Angesichts in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder aufkeimender Sorgen der Kommunen und Anlieger, dass das Land die Sicherung als nicht mehr notwendig erachtet, ist das eine beruhigende Aussage. Im üblichen Rhythmus, sagt Striegnitz, wird die große Runde im März 2019 schon wieder beisammensitzen. Dann ist der Statusbericht fällig, der alle fünf Jahre abgegeben wird - er wird zunächst beraten, einige Monate später offiziell überreicht. Das werde dann wohl, wie mittlerweile auch schon üblich, im Beisein des Umwelt-Ministers geschehen. Besonders hervorgehoben würden dann die Empfehlungen für ein langfristiges Monitoring auf der Anlage. Einige Messstellen sind bereits demontiert worden, im vergangenen Jahr noch einmal vier neue Messstellen hinzugekommen - die nun vorhandenen Kontrollpunkte seien dann aller Voraussicht nach genug und an den richtigen Stellen. Diese Ansicht teilen alle Beteiligten. Foto: jan
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Sicherung der Deponie ist eine "Ewigkeitsaufgabe"
Jahresbericht zur Sonderabfalldeponie vorgestellt / Kein Austritt von Schadstoffen / Ständige Kontrolle notwendig
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