1. Viel mehr als nur Gespräche führen

    Beim Besuchsdienst "Tür an Tür" leistern Ehrenamtliche wichtige Hilfe in der Nachbarschaft

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    STADTHAGEN (tr). Auf die Hilfe und Unterstützung für Menschen in ihrer Nachbarschaft haben sich elf Ehrenamtliche aus ganz Schaumburg über die vergangenen zwei Monate vorbereitet. In einem Seminar zum Thema "Menschen begleiten", das im Rahmen des Nachbarschaftshilfe-Projekts "Tür an Tür" stattfand, lernten die Teilnehmer, wie sie schwierige Gespräche richtig meistern - und ganz nebenbei auch einen positiven Umgang mit anderen Menschen. "80 Prozent der Menschen, die unseren Besuchsdienst nutzen, wünschen sich einfach Zeit und Gespräche", erklärte Hartmut Ahrens, der die Fortbildung gemeinsam mit Ulrike Henckel leitete. "Es passiert aber nicht selten, dass es wirklich tiefgreifende Gespräche gibt, über Krankheit, Tod und Alter. Um diese zu führen, braucht es Mut - und es gibt Handwerkszeug, das einem hilft." So stand das sogenannte "Celler Modell" der Gesprächsbegleitung im Mittelpunkt der sieben Seminarabende, welches Ahrens und Henckel weiterentwickelt und auf die zu erwartenden Gesprächsinhalte angepasst haben: "Das Ziel ist es eine Art der Gesprächsführung zu erlernen, die hilft, Menschen in einer annehmenden, akzeptierenden Weise zu begleiten - einfühlsam, vorurteilsfrei, respektvoll und selbstreflektiert." Die Beweggründe der Teilnehmergruppe, die zum einen von "Tür an Tür" kamen, aber auch aus Ehrenamtlichen vom Landkreis sowie weiteren Interessierten bestand, waren ganz unterschiedlich: "Ich habe selbst einmal Hilfe nötig gehabt und bin dadurch mit 'Tür an Tür' in Berührung gekommen. Als es mir dann besser ging, wollte ich unbedingt mitmachen - und hoffe, dass ich nun vieles zurück- und weitergeben kann", sagte eine der Teilnehmerinnen. Eine andere ergänzte mit Blick auf die Seminarinhalte: "Ich denke, dass es wichtig ist, zu lernen, wie man mit Menschen umgeht, wie man auf sie zugeht. Die Tipps und der Austausch hier sind sehr hilfreich - ob man nun am Ende jemandem hilft oder nicht, lernen wir doch einen besseren Umgang miteinander." Koordiniert wird das Projekt des Diakonischen Werkes der evangelisch-lutherischen Landeskirche von Ulrike van Gemmern. Sie ist dafür landkreisweit unterwegs, in den Kirchengemeinden Bückeburg und Bad Eilsen laufen die angeschobenen Nachbarschaftshilfe-Projekte mittlerweile eigenständig. Bei "Tür an Tür" werden Besuche und Gespräche vermittelt, das Projekt beinhaltet aber auch vieles mehr: gemeinsames Spazierengehen, Begleitung beim Einkaufen und zum Arzt sowie die Vermittlung weiterer Hilfsangebote. "Unsere Ehrenamtlichen leisten eine wertvolle Arbeit in der Nachbarschaft - bleiben dabei aber meist im Verborgenen. Dabei ermöglichen sie anderen Menschen durch Gespräche, Besuche und Unterstützung im Alltag die Teilhabe an der Gesellschaft", sagte van Gemmern. "Wir sind immer offen für weitere Teilnehmer - und auch wer Hilfe benötigt, darf immer gerne auf uns zukommen." Erreichbar ist die Projektkoordinatorin telefonisch unter 05721/993019. Das nächste Seminar findet Anfang des kommenden Jahres in Heuerßen statt. Foto: tr

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