1. Sendepause bei den Wehren

    Datenschutz sorgt für leere Internetseiten / Unmut bei den Helfern

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). "Tue Gutes und rede darüber", heißt ein altes Sprichwort. Für die Feuerwehren in der Samtgemeinde Rodenberg ist dies zum Alltag geworden: Helfen sollen sie; danach aber nur noch verbal unterrichten. Ihre Internetseiten, auf denen sie in Wort und Bild ihre Einsätze dokumentierten, sind seit Monaten abgeschaltet. Auch auf Facebook läuft nichts mehr. "Ein Unding", schimpft Lauenaus Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker. Er weist darauf hin, dass Feuerwehren bei der Rettung von Menschen aus Fahrzeugen und dem Löschen von Bränden sich regelmäßig in Grenzbereichen des Rechts bewegen. Dann nämlich, wenn die Türen zu Wohnungen geöffnet, Grundstücke betreten, Einsatzstellen abgeriegelt und Eingriffe in den Straßenverkehr erfolgen müssen. "Das ist alles gewohnte und übliche Praxis", betont er: "Wenn es aber um unsere Öffentlichkeitsarbeit geht, sehen wir nur Unentschlossenheit". Für Volker sind Einsatzberichte nicht der Sensationsgier der Bevölkerung geschuldet. Er sieht sie als wichtigen Bestandteil zur positiven Imagebildung und zur Nachwuchsgewinnung. Leere Seiten oder die seit Monaten auf dem Bildschirm angezeigten "Wartungsarbeiten" seien da nur noch abschreckend. Gemeindebrandmeister Jens Löffler stimmt Volkers Ansichten zu. Er sieht in den bisherigen Einsatzberichten auch eine sachliche Information: "Wenn Autos mit Horn und Licht durch die Straßen fahren, wollen doch die Leute wissen, was da geschehen ist." Daher hält er es für dringend geboten, dass in dieser Frage nun endlich eine Klärung erfolgt. Zuletzt habe er in nichtöffentlichen Beratungen im Feuerschutzausschuss das Thema angesprochen. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla als oberster Dienstherr der hiesigen Wehren kommentiert die Angelegenheit nur als "schwieriges Thema". Noch verweist er auf einen von der Verwaltung beauftragten externen Datenschützer, der "einen sehr restriktiven Ratschlag" gegeben habe. Eine Freigabe solle wieder erfolgen, aber es gebe noch "Detailprobleme". Er verstehe die Wünsche der Wehren, dass diese nicht länger mit der Darstellung ihrer Alltagsarbeit und deren Belastungen warten wollen. Am liebsten wäre Hudalla, dass es eine einheitliche Regelung für ganz Schaumburg gebe. Dafür wolle er beim Kreisbrandmeister werben. Foto: al

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