Viele junge Fußballspieler müssen einen eigenen Betreuer haben

LAUENAU (al). Die Fußballabteilung im Lauenauer Sportverein Victoria sucht dringend Trainer und Betreuer für ihre Nachwuchsmannschaften. Nur so könne der Übungs- und Spielbetrieb aufrecht erhalten werden. Diesen dringenden Appell formulierte jetzt Reinhard Stegemann. Der Abteilungsleiter und Vorsitzende des örtlichen Fußball-Fördervereins musste bereits selbst einspringen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommentiert der langjährig Verantwortliche die Situation. Der Zulauf von jungen Kickern hält unvermindert an. Victoria stellt in dem mit Rodenberg und Apelern vereinsübergreifenden "Deister-United" allein 70 Prozent der insgesamt 150 Jugendlichen. Doch was helfe dies, wenn die erwachsene Verantwortung nicht vorhanden ist? Deshalb hat sich Stegemann wieder selbst in die Pflicht genommen und trainiert 20 F-Jugendliche. Ganz allein führt er die Aufsicht, gibt Tipps und beobachtet aufmerksam die Talente in der quirligen Schar. Eigentlich wollte er wegen seines vielfachen anderweitigen Engagements im lokalen Fußballwesen nicht mehr als Trainer tätig sein. "Doch was will man machen", wenn sich niemand für diese Funktion finden lasse. Für das Gespräch mit dem SW springt schnell ein anwesender Vater ein, aber nur, weil er zufällig Urlaub hat. Noch prekärer ist die Situation bei den Jüngsten in der G-Jugend. Es könnte glatt eine Punktspielmannschaft gebildet werden. Das laufe aber nur mit entsprechender erwachsener Unterstützung. Doch auch hier blieb die Suche bislang vergeblich: "Eigentlich müsste es genug fußballbegeisterte Väter oder auch Mütter geben, gerade wenn sie selbst Kinder im passenden Alter haben." Stegemann denkt ferner an Neubürger. Vielleicht sei jemand mit Fußball- oder noch besser Trainererfahrung gerade erst nach Lauenau gezogen und wisse gar nichts von den hiesigen Sorgen. Auch hier wäre er sofort Ansprechpartner unter der Rufnummer (05043) 3751. In den übrigen Jahrgangsklassen der örtlichen Kicker sieht er weniger Probleme, auch wenn "es nie genug Spieler, Trainer und Betreuer geben kann". Nicht erst heute legt er ein Augenmerk schon im Jugendbereich auf mögliche Schiedsrichter. Deren Mangel betrifft inzwischen die meisten Sportvereine in der Region. Foto: al