1. "Terror und Gewalt machen an unseren Grenzen nicht halt"

    Zum Volkstrauertag: Gedenken mit Ansprache von Frank Kreykenbohm

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    SCHAUMBURG (km). Rund 80 Besucher, darunter Landrat Jörg Farr, Vorsitzender des Volksbund-Kreisverbandes, Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer, dessen Vorgänger Karl-Heinz Buchholz, Ortsbürgermeister Eckhard Hülm sowie der Auetaler Bürgermeister Heinz Kraschewski nahmen am Volkstrauertag an der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Ehrenfriedhof an der Paschenburg teil. Neben der Prominenz aus Politik und Kirche, aus Organisationen und Verbänden sowie einer Abordnung der Bundeswehr fand sich traditionsgemäß auch wieder eine kleine Delegation der Kyffhäuser (niedersächsische Kameradschafts-Vereinigung) ein, die mit ihren Standarten seit vielen Jahren das optische Bild der Veranstaltung prägen und traditionsgemäß auch einen Kranz am Ehrenmal niederlegten. Den musikalischen Teil bestritt ein Blasquartett der Kreisjugendmusikschule, für den vokalen Beitrag sorgten diesmal die Vereinigten Chöre aus Rinteln, und die Totenehrung übernahmen Schüler des Bückeburger Adolfinums. Nach der Begrüßung durch Jörg Farr hielt der Leitende Polizeidirektor Frank Kreykenbohm, Chef der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, die Gedenkrede, in der Jahr für Jahr an jene Menschen erinnert wird, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten oder Opfer von Gewalt wurden. Zu Beginn des ersten Weltkrieges, erinnerte Kreykenbohm, habe der Schriftsteller Franz Kafka folgenden Satz notiert: "Deutschland hat Russland den Krieg erklärt, nachmittags Schwimmschule." Mit jener, heute unfassbar scheinenden Bemerkung habe Kafka die damalige Erwartungshaltung des überwiegenden Teils der Bevölkerung ausgedrückt: "Ein kurzer, erfolgreicher Waffengang wie 1870/71 - mit anschließender Rückkehr zur Normalität." Doch es kam alles ganz anders, es folgte ein vierjähriges, blutiges Gemetzel mit Millionen von Toten. Diese "Urkatastrophe", wie sie von Historikern bezeichnet worden sei, sei letztlich der Anlass gewesen, dass auf Initiative des Volksbundes 1922 erstmals eine zentrale Gedenkfeier durchgeführt worden sei. Offiziell wurde der Volkstrauertag im Jahr 1925 installiert. Trotz der Tatsache gleichwohl, dass der Frieden hierzulande seit vielen Jahrzehnten anhalte, so Kreykenbohm, seit mittlerweile längst evident, "dass die Auswirkungen von Krieg, Terror und Gewalt heute an unseren Grenzen nicht mehr halt machen." Und jenseits der heimischen Grenzen habe es allein 2017 exakt 31 bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben, weltweit - außer in Australien und am Südpol. Foto: km

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an