1. Geplante Sanierung der Hauptstraße sorgt für großen Unmut bei den Bürgern

    Bürgerinitiative pocht auf Verbreiterung des Bürgersteigs / Petition an Landtag geschickt / Kosten von 400.000 Euro

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    BECKEDORF (bt). Im Frühjahr beginnt über eine Strecke von 1 000 Metern die lang vorgesehene Sanierung der Hauptstraße in Beckedorf. Bevor sich die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr 2016 daran machte, die Instandsetzung in Angriff zu nehmen, war diese bereits in Gremien der Kommunalpolitik und unter Anwohnern aufgrund des schlechten Zustandes der Straße thematisiert worden. Die ein Kilometer lange Fahrbahn ist Teil der Landesstraße 370. Damit ist das Land Niedersachsen Straßenbaulastträger und die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ausführende Dienststelle. Sie gibt die Maßstäbe vor. Das Land erneuert mit einem Kostenaufwand in Höhe von rund 400.000 Euro, ausgehend von der Kreuzung Westerntor, das Teilstück der Beckedorfer Hauptstraße bis zum Ortsende Richtung Ottensen. Die Fahrbahndecke wird bis zu einer Stärke von zwanzig Zentimetern ersetzt, die Gossen werden aufgearbeitet. Die bisherige Fahrbahnbreite soll beibehalten werden. Auch die Samtgemeinde Lindhorst ist mit von der Partie. Sie erneuert die Regenwasser- und Schmutzwasserkanäle. 1,2 Mio. Euro sind dafür vorgesehen. Buddeln wird ebenfalls der Wasserverband Nordschaumburg, der die Trinkwasserleitung ersetzt. Der Gemeinde Beckedorf obliegt die Beschaffenheit der Gehwege. Die Kommune wird im Bereich des einseitig verlaufenden Bürgersteigs Pflasterarbeiten vornehmen, deren Kosten sich auf rund 50.000 Euro belaufen. Im Rahmen einer Ende Oktober durchgeführten Bürgerversammlung informierten die Verantwortlichen die Einwohner über das Vorhaben. Unter den Zuhörern waren Helmut Meyer, Willi Fedorczuk und Wilfried Ickler, alle drei Anlieger der Hauptstraße. Sie vermissten in dem vorgestellten Projekt geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen und einen ausreichenden Schutz der Fußgänger, dem oberste Priorität zukommen müsse. "Wir fühlten uns vor vollendete Tatsachen gestellt", erklären Meyer und Fedorczuk im Gespräch. Niemand habe vorher mit ihnen oder den Anliegern der Hauptstraße gesprochen. Die drei Beckedorfer stellten eine Bürgerinitiative auf die Beine, 49 weitere Beckedorfer schlossen sich ihnen an. Die Initiative befürchtet, dass die Hauptstraße, deren bisherige Fahrbahnbreite beibehalten werden soll, auch nach der Sanierung ihren Charakter als Schnellstraße mit negativen Folgen für die Wohnqualität behält. Auch an der Breite der Bürgersteige soll nach Vorgabe der ursprünglichen Planung nichts verändert werden. Mit einem Schreiben wendete sich die Initiative an die zuständigen Stellen und forderte am Ortseingang aus Richtung Ottensen kommend eine Verkehrsberuhigung in Form einer Verkehrsinsel, einer Aufpflasterung (Kissen) oder ähnlichem. Die Kosten dafür hätte Beckedorf zu tragen. Als Gefahrenstelle betrachten sie die neu errichtete Bushaltestelle hinter der Rechtskurve, an der Schulkinder den Bus besteigen. Meyer und Fedorczuk bemängeln, dass der einseitig verlaufende Gehweg über eine Strecke von rund hundert Metern lediglich eine Breite von 0,50 Metern aufweise, wie sie selbst nachgemessen hätten. Über 200 bis 300 Meter betrage die Breite nur 0,80 bis 1.40 Meter. Die Vertreter der Bürgerinitiative sind der Auffassung, die gesetzliche Mindestbreite von Bürgersteigen liege aktuell bei 1,60 Meter. Dies würde in der Hauptstraße eine schmalere Fahrbahn zur Folge haben, sagen sie. Diese Mindestbreite des Bürgersteigs wollen sie eingehalten wissen. Zudem sei auf der gesamten Gehwegstrecke auf die notwendige Barrierefreiheit zu achten. "Wir wollen verwirklicht sehen, was uns rechtlich zusteht," betonen die beiden Vertreter der Initiative. Unterstützung für ihr Anliegen erhofft sich die Bürgerinitiative von einer Petition, die sie an den Niedersächsischen Landtag geschickt hat. Darin bittet sie die Abgeordneten um Prüfung ihrer dringlichen Angelegenheit und darum, gegebenenfalls Änderungen im positiven Sinn für die Anlieger zu schaffen. Der Bauausschuss der Gemeinde Beckedorf hat sich auf seiner jüngsten Sitzung mit einer neuen Vorlage zu dem Sachverhalt beschäftigt. Diese hatte die Landesbehörde der Kommune als Reaktion auf die vorgebrachten Argumente der Bürger geschickt. Die Zeichnung sieht vor, auf einer Länge von 120 Metern, den Bürgersteig dort, wo er lediglich etwa 0,50 Meter breit ist, auf eine Breite von 1,63 bis 1,96 Meter zu vergrößern. Die Fahrbahnbreite beträgt auf diesem Teilstück dann 5,75 Meter. Für den restlichen Fahrbahnverlauf ist eine Breite von 6,50 Meter vorgesehen. Diese Verbreiterung des Bürgersteigs wäre für Beckedorf mit Kosten in Höhe von rund 25.000 Euro verbunden, sagt Jens Bremer, Vorsitzender des Bauausschusses. Das Gremium hat dem voraussichtlich am 7. Dezember tagenden Gemeinderat empfohlen, diese Baumaßnahme zu beschließen. Die Fraktionen, so Bremer, sind sich in dieser Angelegenheit einig. Foto: bt

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