1. Der Schuss mit der letzten Patrone sitzt

    Viel Applaus für den Auftritt von Django Asül

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (bb). Es ist die angeblich "Letzte Patrone", die sich Django Asül für seine derzeitige Tour aufgespart hat. Zu hoffen ist dies nicht. Die Reaktionen des Publikums im Kulturzentrum "Alte Polizei" ließen keinen Zweifel daran, dass der Kabarettist auch bei einem weiteren Besuch, ausgestattet mit neuer Munition, in der Kreisstadt höchst willkommen wäre. Mit seinen durchaus detaillierten Anfangseinlassungen zur Kreisstadt streichelte und stichelte Django Asül die Seele der Stadthäger, später legte er bei Themen wie Flüchtlingsintegration und Europa den Finger auch dahin, wo es weh tut. Ob harmlos-geistreicher Klamauk oder entlarvende Satire, die Zuhörer quittierten den Auftritt mit viel Gelächter und begeistertem Applaus. Dies begann schon mit dem Auftakt, als Asül verkündete, Stadthagen sei für die Bayern längst der "Inbegriff des Mondänen", "Stadthagen ist für Hannover ja das, was Kitzbühel für die Münchner ist". Die nur ein Jahr währende Geschichte als Universitätsstandort im 17. Jahrhundert sei sicherlich "Weltrekord". Schnell schwenkte Asül von Stadthagen in seinen Heimatort Hengersberg, zur dort von ihm gegründeten Bürgerwehr und an den von ihm regelmäßig besuchten Stammtisch. Um im entsprechenden Tonfall die Einlassungen eines dortigen Gesprächspartners zum Thema Flüchtlinge vorzutragen. Neulich sei erst ein Schiedsrichter während eines Amateurfußballspiels erschossen worden. Der Täter sei zwar "jetzt kein Flüchtling gewesen, aber da sieht man ja, wo das alles hinführt". Er habe nichts gegen Flüchtlinge, so der Stammtischbruder. "Aber nur weil ich nichts gegen etwas habe, heißt das nicht, dass ich es da haben will", fuhr dieser fort. E-Auto und Sportwagen, Nachkriegstrauma und Europapolitik, Django Asül hangelte sich zum Vergnügen der Zuhörer von einem Thema zum nächsten. Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an