1. "Die Zinsen bleiben niedrig und die Währungsunion wacklig"

    18. Schaumburger Börsennacht der Sparkasse Schaumburg in Stadthagen / Diskussion über wirtschaftliche Entwicklung

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    Regionale Unternehmen in der Podiumsdiskussion STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die 18. Schaumburger Börsennacht im Kundenfoyer der Hauptstelle in Stadthagen hat den Blick sowohl auf den deutschen, europäischen und weltweiten Wirtschaftsverlauf gerichtet, als auch auf die Entwicklung im Raum Schaumburg. Dabei machte der Referent des Einführungsvortrags Christof Zwecker, der als Dozent an der Fachhochschule für Wirtschaft in Hannover und an der Sparkassenakademie lehrt, den Zuhörern keine Hoffnung auf merklich steigende Zinsen. Bei den gewaltigen Schuldenlasten, die Staaten aber auch Unternehmen und Großbanken angehäuft hätten, sei nicht zu erwarten, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze anheben würde. Denn in diesem Fall wären viele Schuldner überfordert, es käme zum großen Knall. Italien beispielsweise könnte seine Verpflichtungen nicht mehr tragen, müsste es den Zinssatz zahlen, der seiner Haushalts- und Schuldenlage angemessen wäre, so der Ökonom. Ganz grundsätzlich sei die bestehende Währungsunion eine Fehlkonstruktion. Der Euro nehme Ländern in ökonomischen Problemen die Möglichkeit, durch eine Abwertung ihrer eigenen Währung an Wettbewerbsfähigkeit über niedrigere Preise zu gewinnen. Auf Dauer werde der Euroraum unter diesen Umständen nicht zusammenhalten. Ein rasches Ausscheiden der wirtschaftlich schwächeren Staaten sei jedoch aus politischen Gründen kaum zu erwarten. Sparkassenchef Stefan Nottmeier erklärte, dass die niedrigen Zinsen die Bank vor erhebliche Herausforderungen stellen würde. Diese bestehe die Sparkasse jedoch, mit erheblichen Sparmaßnahmen und einem soliden wirtschaftlichen Kurs. Für die Podiumsdiskussion hatte die Sparkasse Schaumburg ein interessantes Trio von heimischen Arbeitgebern gewonnen. Norbert Ordelmans, Kommandeur der Lehrgruppe B am Bundeswehrstandort in Bückeburg, Henning Rakelbusch von der Tankstelle Rakelbusch in Hagenburg sowie Peter Kühn, Geschäftsführer der landkreiseigenen Abfallwirtschaftsgesellschaft Schaumburg (AWS) gaben Einblick in die für sie wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen im Landkreis. Die familiengeführte Firma Rakelbusch mit fünf eigenen Tankstellen in der Region sowie einer Tankwagenflotte für das Heizölgeschäft sei bereit, in eine weitere Expansion zu investieren, wie Henning Rakelbusch festhielt. Vor einigen Jahren habe die Firma angefangen, neben Heizöl auch Strom und Erdgas anzubieten. Und sei auf ein großes Kundeninteresse gestoßen. Dazu sei das Unternehmen stetig bestrebt, sein Netz aus Tankstellen und Waschanlagen auszuweiten. Peter Kühn betonte, dass die AWS stetig in die Modernisierung der Anlagen rund um die Deponie in Sachsenhagen investiere. Unter anderem dadurch werde eine steigende Recyclingquote erreicht. Hinzu komme die hohe Bereitschaft der Schaumburger zum Mülltrennen und ein sehr geringes Restmüllaufkommen. Insgesamt sinke der Müllanteil, der eingelagert werde, so dass die Deponie in Sachsenhagen noch Kapazitäten für rund 30 Jahre habe, so Kühn. Norbert Ordelmans kündigte an, dass die Bundeswehr weiter kräftig in das Hubschrauberausbildungszentrum investieren werde. Dazu werde ein weiterer Personalaufbau angestrebt. Im Ausbildungszentrum trainieren Lehrgangsteilnehmer aus ganz Europa. Alle drei Arbeitgeber bekommen den Fachkräftemangel zu spüren. AWS und das Unternehmen Rakelbusch haben Probleme alle Stellen zu besetzen. Und auch die Bundeswehr müsse bei einer Vielzahl von Bewerbern zusehen, genügend qualifizierte Einsteiger zu gewinnen. Foto: archiv bb/privat

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