1. Wird das Bürgerhaus nun zum Bürgersaal?

    Edeka-Neubau in der Ortsmitte verlangt auch neue kommunale Investitionen / Gebäude müssten abgerissen werden

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Der Neubau für einen Edeka-Supermarkt in der Lauenauer Ortsmitte ist derzeit Tagesthema im Flecken. Wie bereits in der Sonnabendausgabe berichtet, erfuhren Kommunalpolitiker und Einwohner in der vergangenen Woche von dem Großprojekt, das für voraussichtlich sieben Millionen Euro und einer Gesamtnutzfläche von knapp 2500 Quadratmetern auf dem jetzigen Marktplatz und dessen angrenzenden Bereichen entstehen wird. Dafür müssen Gebäude abgerissen und vorhandene Einrichtungen verlagert werden. Neben den bisherigen öffentlichen Parkplätzen, die dann auf dem bisherigen Edeka-Gelände zu finden sind, fällt der Blick vor allem auf das Bürgerhaus. Das am 2. Oktober 1999 eröffnete Gebäude wird abgerissen. Schwer fällt das der Gemeinde nicht, da ohnehin aufwendiger Handlungsbedarf aufgrund von Alter und Feuchtigkeit bestehen würde. Das ehemalige Casala-Stuhllager war damals auch von Teilen der Bevölkerung für seinen späteren Zweck hergerichtet worden. "Wir haben genug Potenzial für ausreichenden Ersatz", erklärte Gemeindedirektor Sven Janisch noch in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. In jedem Fall gebe es "für Dauernutzer des Bürgerhauses sofort eine neue Bleibe". Dies gilt insbesondere für das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf sowie für die Tanzsportabteilung des SV Victoria. Doch auch andere Vereine halten hier ihre Versammlungen ab oder treffen sich wie zum Beispiel der SPD-Ortsverein zu regelmäßigen Spielabenden. Möglicherweise wird aus dem Bürgerhaus ein Bürgersaal. Denn eine denkbare Option wäre eine bislang gewerblich genutzte Fläche im Dachgeschoss des Gebäudes 1 vom Gewerbepark. Sie ließe sich sogar mit dem direkt benachbarten Seminarraum bei größeren Veranstaltungen kombinieren. Schon gibt es Überlegungen, das bisher nur fußläufige Treppenhaus im kommenden Jahr um einen Aufzug zu erweitern. Das würde, wie Ausschussvorsitzender Uwe Heilmann in derselben Sitzung anmerkte, auch der Josef-Hauke-Ausstellung zugute kommen, die bislang nur über eine steile Treppe zu erreichen ist. In anderen Bereichen des Gewerbeparks seien ebenfalls Flächen denkbar: "Da gibt es noch geeignete Räume", merkte Janisch an, der sogar die ehemalige "Herbertusstube" nicht ausschließen wollte. In dem gemeindeeigenen Haus sind derzeit noch Flüchtlinge untergebracht. Der örtliche Boule-Club sieht die Entwicklung eher mit Gelassenheit. Schon vor Monaten kursierten Stimmen, die künftig Spielflächen am Rand des Volksparks sehen wollen. Sorgen um eine Reduzierung der für die Ortsmitte so wichtigen Parkplätze scheinen unbegründet zu sein. Unterm Strich bleibt das Angebot wohl bestehen; nur eben in anderem Zuschnitt. Weil der künftige Edeka-Supermarkt auf neuer Fläche gebaut wird, verschwindet das alte Gebäude. Nur während der Bauphase müssen Fahrzeuglenker tapfer sein: Dann wird der Platz für ihre Autos wirklich arg knapp. 
Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an