1. Kaufen und gleichzeitig spenden

    KunstBazar zugunsten des Frauenhauses am 4. November / 24 Aussteller in der Landfrauenschule

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    BÜCKEBURG (wa). Lange Zeit wurde häusliche Gewalt von der Politik nicht ernst genommen. Erst als die Opfer hautnah von ihren Erlebnissen berichteten, wurde ein Gewaltschutzgesetz erlassen. Doch immer noch gibt es viel zu viele Frauen - und Kinder, die innerhalb ihrer Familie misshandelt werden. Seit Gründung des Schaumburger Frauenhauses im Jahr 1987 haben dort 1563 Frauen mit 1749 Kindern eine Zeit lang gelebt, um sich vor Übergriffen zu schützen und ein neues Leben zu beginnen. Drei Vollzeitstellen aufgeteilt in vier Teilzeitstellen sind für das Frauenhaus, organisiert durch den AWO Kreisverband Schaumburg, besetzt. Die Mitarbeiterinnen sind 24 Stunden an 7 Tagen erreichbar. "Früher war es so, was in Familien passierte ging niemanden etwas an - wir haben damals um das Gewaltschutzgesetz gekämpft", erinnert sich Gudrun Wolter, Beiratsvorsitzende des Frauenhauses. Heute ist es glücklicherweise anders, Frauenhäuser werden von einer freiwilligen Leistung der Regierung unterstützt. Die Nachfrage ist groß: "Wir weisen niemanden ab, das ist klar, aber oft müssen wir die Frauen woanders hin vermitteln, weil das Haus voll ist", erklärt Wolter. Die Frauenhäuser untereinander sind gut vernetzt. Manchmal sei es auch notwendig, eine Frau in einem anderen Bundesland unterzubringen, um Stalking zu verhindern. "Wir brauchen mehr Platz", appelliert Wolter. Oft sei es nämlich so, dass stabilisierte Frauen nur schwer eine bezahlbare, adäquate Wohnung für sich und ihre Kinder finden. Was das Frauenhaus auch benötigt, sind Spenden. Deshalb findet am Sonntag, dem 4. November zum mittlerweile 28. Mal der KunstBazar zugunsten des Frauenhauses Schaumburg in der Landfrauenschule von 11 bis 17 Uhr statt. 24 Aussteller sind dabei, die beispielsweise handgearbeiteten Schmuck, Holzarbeiten, Blaudruck, Taschen aus Textilgarn und Tonarbeiten sowie Hüte und vieles weitere verkaufen. "Wir sind ausdrücklich kein Weihnachtsbasar - was aber nicht heißt, dass man hier nicht auch schöne Weihnachtsgeschenke kaufen kann", hielt es Heidemarie Hanauske, AWO-Kreisgeschäftsführerin fest. Die Aussteller bezahlen keine Standgebühr, spenden dafür aber 20 Prozent ihres Umsatzes an das Schaumburger Frauenhaus. Die eingenommenen Spenden belaufen sich nie unter 1.000 Euro - meist sind es mehr. Hinzu kommen die Erlöse aus der Cafeteria, die von ehemaligen Bewohnerinnen des Frauenhauses mit besonderen Kuchen und Torten bestückt wird. Passend dazu gibt es Wohlklingendes von der Band "little jazz" aus Bückeburg. Die Spendensumme fließt meist in Spielzeug, das für die Kinder der Bewohnerinnen angeschafft wird. "Natürlich geht Spielzeug auch mal kaputt, wenn es bespielt wird - oder aber, ein Kind möchte gern etwas behalten - dann sagen wir ja nicht Nein", informiert Wolter. Übrigens: Das Wichtigste für die Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind ist es, ihre Freiheit wieder zu erlangen. Somit ist das Frauenhaus ein Ort, an dem die Frauen ihren Alltag so selbstbestimmt wie möglich leben. Foto: wa

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