1. In Fachkreisen ist Feggendorf bundesweit ein Begriff

    15 Jahre Aufwältigung der alten Kleinzeche / Lob für Arbeit der Betriebsmannschaft / Spannende Bergbaugeschichte

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    FEGGENDORF (al). Mit einem Kommers und einem zünftigen Tscherper-Essen hat die Betriebsmannschaft des Feggendorfer Stolln den Beginn ihrer Arbeit vor jetzt 15 Jahren gefeiert. Rund 80 Gäste sparten nicht mit Lob für den langen und immer noch intensiven Einsatz. Leiter Florian Garbe gestand: "Ich hätte niemals geglaubt, dass wir einmal so weit wären." Seit Jahren ist die Zeche bereits eines der besonderen touristischen Ziele im Schaumburger Land. Der stellvertretende Landrat Horst Sassenberg nutzte sein Grußwort für eigene Erinnerungen an den Bergbau. Der gebürtige Obernkirchener, der in Barsinghausen aufgewachsen war, berichtete von den Ängsten der Menschen in den fünfziger Jahren, weil die Kohleförderung an Bückeberg und Deister eingestellt werden sollte. Mit der Mutter habe er die frisch getrocknete Wäsche schütteln müssen, wenn der Wind ungünstig stand und Kohlestaub vor sich her trieb. "Was Feggendorf hier hinbekommen hat", würdigte Sassenberg, "haben große Orte wie Obernkirchen und Stadthagen nicht geschafft". Lauenaus Bürgermeister Wilfried Mundt erinnerte an die bis 1947 bestehende örtliche Bergbautradition, die durch die Arbeiten der Betriebsmannschaft nun neu belebt worden sei. Deren Einsatz unter Tage sei schon ungewöhnlich: "Wer will das schon? Man macht sich dreckig und hat kein Netz." Gemeindedirektor Sven Janisch sprach in seiner Funktion als Betriebsleiter der Wasserversorgung. Es sei gut, dass der Stolln als nächsten großen Schritt mit Strom versorgt werde. Dann könne auf Kompressoren mit Dieselkraftstoff verzichtet werden. Schließlich läge die Zeche im Quellschutzgebiet. Nicolai Riese vom Barsinghäuser Klosterstollen betonte, dass Feggendorf längst schon ein deutschlandweiter Begriff in Fachkreisen sei. Er hatte Wandschmuck für das Zechenhaus mitgebracht: das "Bergmann"-Gedicht von Novalis. Das wiederholt an seine Person gerichtete Lob wiegelte Florian Garbe, der schon als 14-Jähriger im Klosterstollen erstes bergmännisches Wissen erwarb, nachdrücklich ab. "Bergbau ist nicht eines Mannes Sache", zitierte er eine alte Weisheit. Die Mannschaft sei es, der das Verdienst für den heutigen Status als Besucherbergwerk zukomme. Deshalb wünschte er der Gruppe weiterhin "viel Elan, damit wir die Zeche noch viele Jahre funktionstüchtig erhalten können". Garbe selbst berichtete im Verlauf des Abends über die zurückliegenden 15 Betriebsjahre. Zuvor hatte Martin Ludwig einen allgemeinen Überblick über die Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Deister gegeben. Foto: al

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