1. Zwei kleine rote Linien könnten alles verändern

    Planungsbeschleunigungsgesetz und neuer Zielfahrplan sorgen für Diskussion

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    Hiesiger Landkreis übt Kritik Gleiches spiegelt sich im Landkreis Schaumburg wider. Nicht nur die Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn (Bigtab) warnte vor dem Gesetzentwurf, auch die Bückeburger Parteien kritisierten ihn in der jüngsten Ratssitzung, bei der sich auch Bürgermeister Rainer Brombach negativ äußerte. CDU-Fraktionschef Axel Wohlgemuth forderte einen Schulterschluss aller Parteien und Kommunen, um das Planungsbeschleunigungsgesetz in der vorgelegten Form zu verhindern. Und auch Landrat Jörg Farr bezeichnet das Gesetz als "vollkommen verfehlt", schließlich habe bereits 2003 das Vorhaben im vordinglichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gestanden. Somit läge es also nicht an den Kommunen vor Ort oder an Widersprüchen von Bürgern, dass es zu dieser Verzögerung kam. Lediglich CDU-Bundestagsabgeordneter Maik Beermann äußerte sich positiv in einer Pressemitteilung: "Das Planungsbeschleunigungsgesetz strebt an, die Schritte von der Idee zum Bau eines Infrastrukturprojektes zu verschlanken und effizienter zu gestalten, ohne dabei die Einflussmöglichkeiten zu reduzieren." SPD-Kollegin Marja-Liisa Völlers hingegen gab etwas vagere Äußerungen. "Ich werde alles daransetzen, dass sich das Planungsbeschleunigungsgesetz nicht negativ auf den von allen bevorzugten trassennahen Ausbau auswirkt." Neue Schnellbahntrasse? Und jüngst folgte eine weitere Überraschung. Denn auf einmal sieht der "Zielfahrplan Deutschland-Takt" des Bundesverkehrsministeriums gänzlich anders aus als der erste Entwurf aus 2016 und der darauffolgende in 2017. Anscheinend soll nun eine neue Schnellbahntrasse durch das Weserbergland führen. Zwei rote Linien stechen aus dem neuen Plan hervor, beschriftet mit FV10 und FV47. Die beiden neuen Gleise für den Fernverkehr zweigen bereits in Bielefeld von der bestehenden Bahnlinie ab und führen zwischen Vlotho und Rinteln nach Norden, um bei Stadthagen wieder auf die bestehende Trasse einzuschwenken. Herford, Löhne und Minden werden dabei gänzlich ausgelassen. Ganz anders also als in dem 2017 veröffentlichten "Zielfahrplan zum Bundesverkehrswegeplan", in der die Neubaustrecke noch von Minden an Bückeburg vorbei nach Stadthagen führte. Dadurch könnten die Spekulationen wieder aufleben, dass das Bundesverkehrsministerium die Neubautrasse entlang der A2 durch das Wesergebirge nach Norden führen möchte. Der "Zielfahrplan zum Bundesverkehrswegeplan" aus dem Jahr 2017 als auch der neue "Zielfahrplan Deutschland-Takt" stehen auf der Homepage des Bundesverkehrsministeriums (www.bmvi.de) zum Download bereit. Foto: pixabay

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