1. Mit einem ; ein Zeichen für "Es geht weiter" setzen

    1.675 Euro für das Schaumburger Bündnis gegen Depression beim Semikolon Projekt gesammelt

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    RINTELN (ste). "Es ist, als wenn ich neben mir stehe und auf mich schaue, als wenn ich nicht mehr Teil dieser Welt wäre. Ich kann nichts mehr essen, ziehe mich in einen dunklen Raum zurück, könnte nur noch heulen und mir ist alles egal; sogar mein eigenes Leben! Und das, obwohl es mir eigentlich gut gehen müsste mit gesunder Familie, genügend Geld und wenige eigenen Wehwehchen!" Was eine Betroffene hier schildert, ist mittlerweile eine Volkskrankheit: Depressionen! Klaas Heufer-Umlauf, der zusammen mit Joko Winterscheidt "Die beste Show der Welt" moderiert, sagt dazu (Zitat): "Depression ist keine Charakterschwäche und auch keine Art, wie jemand ist. Es ist auch keine Erziehungssache, es ist keine Verstimmung, keine Launigkeit, keine Zickigkeit, es ist kein "Nicht-wollen", kein "sich verschließen", keine Trotzigkeit, es ist kein "ist mir doch egal", sondern es ist eine Krankheit!" Dieser Krankheit widmet sich in Deutschland ein "Bündnis gegen Depression", dem auch das Schaumburger Bündnis gegen Depression angeschlossen ist. Sunita Schwarz sitzt in der Koordinierungsstelle des Bündnisses und wurde aufmerksam auf das "Semikolon Projekt", einer Aktion, bei der sich Menschen ein Semikolon tätowieren lassen und damit auch nach außen signalisieren, dass sie ein Zeichen setzen gegen Depressionen und für ein "Es geht weiter!" Denn das Semikolon als Satzzeichen beendet eben nicht wie ein Punkt den Satz, sondern zeigt an: "Es geht weiter!" Im Rintelner Tattoo- und Piercing Studio "Las Agujas" fand Sunita Schwarz einen Kooperationspartner für ein Tattooprojekt in Rinteln. Einen Tag lang stach das Team um Oliver Fesser Tattoos und setzte Piercings mit einem "Semikolon" für den guten Zweck und alle diejenigen, die sich tätowieren ließen, spendeten 30 Euro für das Schaumburger Bündnis gegen Depression. Sunita Schwarz war fasziniert von der großen Resonanz auf das Angebot, bei dem freiwillige Helfer noch Kuchen backten und Kaffee ausschenkten. Insgesamt wurden 40 Tattoos gestochen und 15 Piercings platziert. Merle Meier war mit einer Lesung aus ihren Buch "Mein Selbstmord ist mein Anfang" dabei und alle Zuhörer waren beeindruckt von ihrer positiven Ausstrahlung trotz ihres schweren Schicksals. Denn Merle Meier sitzt nach schweren Depressionen und einem daraus resultierenden Selbstmordversuch im Rollstuhl und schildert in ihrem Buch ihren eigenen Weg zum Selbstbewusstsein und Glück. Oliver Fesser: "Da schämt man sich für jedes bischen schlechte Laune, was man wegen Nichtigkeiten hat!" Ebenfalls mit dabei war Liedermacherin Annika Zimmermann mit ihrer Musik und alle Akteure machten diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Warum die Menschen mit ihrem Beitrag die Aktion "Semikolon" unterstützten, das erfragte Sunita Schwarz am Veranstaltungstag. Und die Antworten waren vielschichtig: "Gesicht zeigen gegen Depressionen!" - "Das ist auch eine Entscheidung für das Leben" - "Ich wusste selbst nicht, wie es weitergehen sollte, habe aber zurück ins Leben gefunden" - "Ich lasse mir einen Smiley stechen als Erinnerung, das ich es (das Leben) nicht beenden werde!" oder auch: "Das Tattoo soll mich beim Autofahren an das Leben erinnern!" Das Schaumburger Bündnis gegen Depression arbeitet seit zwei Jahren mit großer Hingabe und vielen Aktionen gegen die Krankheit und erfährt im Landkreis Schaumburg eine große Unterstützung von vielen Akteuren. Nach der Tattoo-Aktion konnte Sunita Schwarz aus dem Tattoo-Studio "Las Agujas" insgesamt 1.675 Euro mitnehmen: "Großartig", dankte die Koordinatorin allen Beteiligten, darunter Jenni Kübler, Saskia Zägel und Oliver Fesser von "Las Agujas". 
Foto: ste/privat

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