1. Eine Leiche in der Orgel und ein grotesker Unfall Autorin Nané Lénard liest in der Kulturkirche aus ihrem neuesten Werk "SchattenQual"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (jl). Dass die Besucher Zeugen eines Tatorts wurden, dafür entschuldigt sich Lars Pasucha und blickt zum Gerüst, das an der leeren Empore in der St.-Jacobi-Kirche steht. Aber es sei nun mal so, dass die Leiche eines lange verschwundenen Küsters in der Orgel vermutet worden war. Deshalb das Auseinanderbauen und der Besuch des Landeskriminalamtes. Nur gut, dass die zahlreich erschienenen Gäste der Kulturkirche "das Gotteshaus ist nahezu ausverkauft" wissen, dass sie es mit einer gekonnten Überleitung des Mitinitiators zu tun haben. Schließlich sitzen sie mitten in einer besonderen Krimilesung. Die Schaumburger Autorin Nané Lénard stellt mit "SchattenQual" das neueste Werk ihrer Schattenserie vor. Gleichzeitig markiert der Event den Abschluss des Hannoverschen Krimifestivals, der sogar Besucher aus der Landeshauptstadt hat anreisen lassen. Carsten Holzendorff, Geschäftsführer der CW Niemeyer Buchverlage GmbH, in der Lénards Bücher erschienen sind, spricht von einer "tollen Veranstaltung", die sehr viel Publikum angezogen habe: "Das zeigt doch, dass die Menschen wieder zum Buch greifen." Noch während der Begrüßung tapst die nächste Überraschung herein – hechelnd und auf vier Pfoten. "Das ist Leo", stellt Lénard die Fellnase zu ihren Füßen vor. Der sieben Monate alte Welpe, der Hund des Verlagshauses, werde gerade als Lesungshund trainiert. Denn in ihrem neuen Krimi spielt er auch eine Rolle. Kommissar Wolf Hetzer hat neben seiner betagten Altdeutschen Schäferhündin "Lady Gaga" einen Zweithund, der vom alten lernen soll. Wie es dazu kam, liest die Bückeburgerin vor, während es sich der Vierbeiner leise fiepend auf dem Boden bequem macht. "Er leidet nicht", unterbricht die Schriftstellerin, "das macht er immer vor dem Schlafen". Dem widmet er sich an Herrchens Seite auch nach der Lesepassage. Lénard macht ohne tierische Unterstützung weiter und erzählt, dass sie für den kriminaltechnischen Inhalt seit einigen Jahren mit einem Profiler vom LKA zusammenarbeitet, der als Thorsten Büthe in ihren Romanen auftaucht, und "SchattenQual" geschrieben hat, "weil ich eine medizinische Theorie habe". Welche, das könne sie jetzt natürlich nicht verraten. Dafür erfahren die Zuhörer, dass der Krimi in Oberstdorf mit einer grotesken Unfallsituation beginnt. Eine junge Frau wird von einem Pkw angefahren, danach liegt sie im Koma. Das Kuriose: Sie ist nur mit einem Krankenhausnachthemd bekleidet und niemand scheint sie zunächst zu kennen. Hetzer, der zufälligerweise gerade zur Kur im Allgäu ist, fühlt sich verpflichtet, wenigstens die Augen offen zu halten. Er glaubt, die Unbekannt zu kennen. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an