STADTHAGEN/LANDKREIS (tr). Gemeinsam mit einigen Dutzend Gästen hat die Junge Union Schaumburg (JU) den Tag der Deutschen Einheit in Stadthagen gefeiert. "Wir wollen diesem Feiertag gerecht werden und uns auf das besinnen, worauf er zurückgeht - aber auch der Opfer des Unrechtsstaats DDR gedenken und denen, die den Mut hatten, friedlichen Protest zu iniitieren", fasste der Vorsitzende Jörn Lohmann zur Begrüßung zusammen. Zudem warf er einen Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen, die sich zuletzt zum Beispiel in Chemnitz äußerten. "Wir verurteilen das, was dort passiert. Aber wir sind alle ein Volk, darum dürfen wir nicht vorverurteilen und pauschalisieren", sagte Lohmann. Angesichts der Wiedervereinigung sei damals "in einer Nacht aus dem Ich ein Wir geworden", betonte Sven-Olav Benkhardt, ebenfalls von der JU. Heute sei es wieder umgekehrt: "Mit Einheit hat das nicht mehr viel zu tun. Der äußeren Wiedervereinigung muss auch eine innere folgen. Es darf nicht heißen 'Wir sind das Volk', sondern 'Wir sind ein Volk'. Wir müssen uns unserer Grundwerte bewusst sein: Einigkeit, Recht, Freiheit." Heiko Tadge erinnerte sich derweil daran zurück, wie er die die Wiedervereinigung erlebte - gerührt habe er sie "vor dem Fernsehgerät in der Uni-Bude" mitverfolgt. "Das war damals eine unerträgliche, bedrückende Zeit. Die Wiedervereinigung dagegen ein Tag der Freude." Ursprünglich war die Hainbuche, die mittlerweile am südwestlichen Stadtwall steht und an der nun gefeiert wurde, im Jahr 1990 anlässlich des Tages der Deutschen Einheit vom JU-Ehrenvorsitzenden Friedel Pörtner im Stadthäger Bürgerwald gepflanzt worden. Seitdem wurde auch die Feierstunde zur Einheit begangen - im laufenden Jahr nun zum insgesamt 25. Mal. Dreimal habe die Veranstaltung ausfallen müssen, weil der Baum von Unbekannten "geköpft" worden sei, so der Initiator. Wichtiger als diese "Freveltaten" war Pörtner aber zu betonen: "Die Veranstaltung ist leider die einzige zu diesem Anlass im gesamten Landkreis Schaumburg. Was wir hier tun, hat nichts mit Nationalismus und Chauvinismus zu tun, sondern einzig mit einem gesunden, nachvollziehbaren Patriotismus. Wir gedenken eines Ereignisses, bei dem 16, 17 Millionen Deutschen Menschenrechte ebenso wie die Freiheit gegeben wurden, ein Leben nach eigenem Gusto zu führen." Die Wiedervereinigung sei ein "Glücksfall unserer Geschichte" gewesen. Foto: tr
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Ein "Glücksfall der Geschichte"
Rund 40 Gäste feiern gemeinsam mit der Jungen Union den Tag der Deutschen Einheit
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