1. Wie die Musik auf die Erntewagen kam

    Wummernde Bässe trommeln die Besucher an den Straßenrand und freuen insbesondere die Jugendlichen

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    MÖLLENBECK (ste). Wenn man sich den Erntefestumzug in Möllenbeck anschaut, dann erinnert das gewaltig an Karneval. Mit toll geschmückten Wagen und phantasievollen Kostümen geht es am Sonntag traditionsgemäß durch das Dorf und vor allem die wummernden Bässe signalisieren schon von weitem: "Es geht los, lasst uns an die Straße gehen!" Doch wie ist die Musik eigentlich auf die Wagen gekommen, wer hatte die Idee dazu? Rainer Brückner, Vorsitzender der "Polyhymnia" im Ort, weiß es: "Mein Kegelverein hatte vor vielen Jahren einen ersten Rekorder mit zwei Mal fünf Watt auf einen Wagen mitgenommen und das war der Start für die Musik auf den Festwagen!" Die zündende Idee ist seitdem nicht nur vielfach kopiert, sondern auch perfektioniert worden. Mittelerweile sorgen eigene Stromaggregate für die nötige Power, Nebelmaschinen, Seifenblasenmaschinen und vieles mehr wird auf den Wagen installiert, um ihn möglichst individuell zu gestalten und auch nach außen zu zeigen: "Wir haben uns richtig Gedanken gemacht und Mühe gegeben!" Und so war es auch in diesem Jahr wieder sehr laut rund um den Zug herum und das ist auch gut so. Denn die Freude und der Spaß auf den Wagen ist ein Zeichen für die gesunde Dorfgemeinschaft, zu der sich auch gerne Wagen aus den Nachbardörfern gesellen. Entlang der Festumzugsstrecke durch das Dorf wurde die lebendige Vielfalt auf den Wagen durch viele Besucher gewürdigt. Vor allem die Kinder freuen sich Jahr für Jahr, wenn es Bonbons regnet und sie sind entsprechend gerüstet mit Tüten. Auch Ortsbürgermeister Thorsten Frühmark ist ein Freund des Umzugs und erteilt Gegnern der lauten Musik eine Absage: "Das muss man in der kurzen Zeit einmal ertragen!" Er freute sich über die großartigen Ideen auf den geschmückten Wagen, deren Aufstellung auf dem Hof der Domäne jedes Jahr ein besonders schönes Bild ergeben. Und eine Überraschung hatte Frühmark für die Zuhörer der Ernterede auch noch parat. Er hatte Wilma Depping gebeten, ihre "Jungfrauenrede" von 1950 noch einmal zu halten und die stimmte prompt zu. Das Möllenbecker Erntefest lebt seit Jahren auch von der karnevalistischen Ausrichtung des Umzugs und der ist jedesmal das Highlight des Festes: So soll es auch in den kommenden Jahren bleiben. Foto: ste

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