1. Ohne Interesse an dem anderen geht es nicht

    Workshop für Personen, die Berührungspunkte mit Geflüchteten haben, ist komplett ausgebucht gewesen STADTHAGEN (jb). "Ich war einfach seit je her fasziniert von den vielen verschiedenen Menschen und Kulturen", erklärt Martin Schmidt begeistert. Der Trainer und Supervisor aus Bremen steht in einem komplett ausgebuchten Saal im Kreishaus. Denn zum Workshop zum Thema "Genderkompetenz im interkulturellen Kontext" im Rahmen des landesweiten Projektes "Gleichberechtigt leben – Unsere Werte, Unser Recht" hatten sich zahlreiche Personen, die Berührungspunkte mit Geflüchteten haben, sowie weitere Ehrenamtliche angemeldet.

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    Direkt zu Anfang wurden verschiedenen Übungen aus dem Konflikttraining und dem interkulturellen Training durchgeführt. Beispielsweise sollten sich die Teilnehmer gegenüber stellen und jeweils den Satz "Ich denke, du denkst, dass..." fortführen. Vielen sei es dabei schwer gefallen, die Gedanken des anderen lesen zu können. "Das müssen wir uns vor allem bewusst machen, wenn wir mit Geflüchteten arbeiten. Ich weiß nie, was mein Gegenüber denkt. Auch kann das, was einem so zugeschoben wird, nicht den Tatsachen entsprechen", erklärt Schmidt dazu. Schwierig sei es vor allem eine Kommunikation mit einer anderen Kultur aufzubauen, wenn beispielweise manche Gesten eine ganze andere Bedeutung hätten. Zum Beispiel zeigen Menschen in Bulgarien mit einem Kopfschütteln ihre Zustimmung. Des Weiteren ging es um den Begriff "Kultur" und auch die Kulturdimensionen wurden näher erläutert. Ziele des Trainings zur interkulturellen Sensibilisierung waren die Unterstützung in dem Bedürfnis nach positiven Erfahrungen und der Aufbau von respektvollen Beziehungen mit Menschen aus anderen Kulturen. "Denn auch wenn ich etwas nicht gut finde, muss ich immer respektvoll mit meinem Gegenüber umgehen", betont Schmidt. Auch könne man so mit Verunsicherung und Stress, die mit Migration und interkulturellen Erfahrungen einhergehen, besser umgehen. Foto: jb

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