1. Mit einem Büchlein über den Amtsplatz gehen

    Geschichtskreis beschreibt Rodenbergs historische Stadtmitte

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    RODENBERG (al). Allen parkenden Autos, eilenden Passanten oder regen Verkehrs zum Trotz können sich Rodenberger und interessierte Gäste der Stadt auf einen informativen Weg machen. Vorausgesetzt, sie besitzen ein kleines Büchlein, das soeben von Rudolf Zerries und seinem Rodenberg-Verlag herausgegeben worden ist. "Von der Vorburg zur 'Guten Stube'", heißt die Beschreibung von elf Standorten auf dem Amtsplatz und dem angrenzenden Burggelände. Der achtköpfige "Arbeitskreis Stadtgeschichte" im Verein Museumslandschaft Amt Rodenberg hat die Fakten in den vergangenen zwei Jahren zusammengetragen. "Aber so ganz aufgeklärt ist das Thema immer noch nicht", räumte Hubert Finger ein. Dennoch wurde es schon sehr viel mehr als der ursprünglich anvisierte kleine Flyer, der auf eine Idee von Marlies Berndt-Büschen zurückgeht. 64 zum Teil illustrierte Seiten warten auf den Leser. Als besonderer Clou erweist sich der Anhang. Zwei Farbkarten sind es, von denen eine die Kernstadt und das Schlossgelände aus der Zeit um 1820 zeigt. Noch interessanter aber ist die Arbeit von Joachim Siebold, der eine Zeichnung aus dem Jahr 1777 kombiniert hat mit dem aktuellen Bild von Straßen und Bebauung. Doch auch wer sich nicht auf den Weg machen und die jeweils beschriebenen Perspektiven selbst in Augenschein nehmen möchte, dürfte Freude an dem jetzt dritten Band aus dem Rodenberg-Verlag finden. Ein Zeitzeuge kommt zu Wort, der seine persönlichen Eindrücke vom großen Brand im Jahr 1859 notiert hatte. Es wird an die Domäne erinnert, die sich bis dahin zwischen heutigem Rathaus dem Burggelände befand, bevor sie im Süden der Stadt neu errichtet werden musste. Der Kaufvertrag ist abgedruckt, mit dem die "Rodenberger Stadtgemeinde" im Jahr 1938 das so genannte Ständehaus als letzten Rest des ehemaligen Schlosses gekauft hat. Bilder erinnern an die alte Amtsstraße oder auch an das 1976 abgerissene Postamtsgebäude. Letztlich ist die Beschreibung des Rundgangs aktueller denn je. Denn neben den beschriebenen Zeitabschnitten vor und nach 1859, der Veränderungen des Stadtbildes um 1900 und dann wieder um 1990 könnte der Amtsplatz bald wieder vor großen Einschnitten stehen. In einer ersten Auflage sind von der Broschüre zunächst einmal hundert Stück gedruckt worden. Exemplare gibt es zum Preis von 6,50 Euro in der Deisterbuchhandlung und im Museum. Wer sich aber noch ausführlicher informieren möchte, kann sich einem Rundgang zu den beschriebenen Standorten anschließen, der am Sonnabend, 22. September, um 14 Uhr am Schaukasten des Museumsvereins beginnt. Foto: al

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