RODENBERG (jl). Rodenberger Eltern können aufatmen: Der Vorstoß des Landesverbandes des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), in der ehemaligen Arztpraxis in der Amtsstraße eine Kindertagesstätte einzurichten, nimmt jetzt doch konkrete Formen an. Die öffentliche Ausschreibung der Vergabe ist durch - und wie erwartet hat sich nur der ASB als Interessent gemeldet. Der auf zunächst zehn Jahre ausgelegte Kooperationsvertrag mit der Samtgemeinde ist durch Vertreter des ASB-Kreisverbandes Hannover-Land/Schaumburg unterschrieben, der Innenbereich entrümpelt und das Außengelände mitten in der Umgestaltung. Die Teiche wurden verfüllt, Dornenbüsche herausgerissen, Fliesenflächen aufgebrochen und spitze Zäune entfernt. Der Plan: In rund vier Monaten sollen hier zwei Kindergarten-Gruppen ihren Betrieb aufnehmen, wie Kreisgeschäftsführer Jens Meier nach der Signierstunde verdeutlichte. Die Kita wird die sechste sein, die der ASB im Bereich des hiesigen Kreisverbandes betreibt. Zwei weitere sollen im kommenden Jahr folgen. In den Räumlichkeiten entstehen 50 Ganztagsplätze für Drei- bis Sechsjährige. Jeweils zwei Erzieher/innen und ein/e FSJ-ler werden die Gruppen betreuen. Mit einem langen Flur und vorhandener Infrastruktur sei gerade das mehr als 200 Quadratmeter große Erdgeschoss wie gemacht für eine Kita, so Meier. Die ehemaligen Behandlungszimmer und der Röntgenraum rechtseitig des Eingangs werden zu zwei großen Gruppenräumen umfunktioniert. Aus dem einstigen Wartezimmer wird eine Küche, aus dem dahinter liegenden Sprechzimmer der Essbereich. Die sanitären Anlagen werden den Bedürfnissen entsprechend umgestaltet. In der oberen Etage findet neben Büro- und Sozialräumen ein Bewegungsraum Platz. Die 600 Quadratmeter große Außenspielfläche wird geebnet, eingefriedet und mit Geräten ausgestattet. Für die Eltern ist eine achtstündige Betreuung kostenlos, Gebühren fallen für Mittagessen und gegebenenfalls darüber hinaus gehende Zeiten an. Die Kosten für den Umbau und die Innenausstattung im sechststelligen Bereich trägt der Verband selbst. Für den Betrieb erhält er die Landeszuschüsse, die auch die Samtgemeinde bekommen würde. Diese zahlt den Fehlbetrag. Das sind nach Angaben des zuständigen Fachbereichsleiters Jörg Döpke 140.000 Euro pro Kita-Gruppe und Jahr. Wie beim Waldkindergarten soll ein paritätisch besetzter Beirat gegründet werden, um Träger und Samtgemeinde näher aneinanderzubinden. Der Betreuungsbedarf sei da, betonte Döpke. Zurzeit stünden in der Samtgemeinde keine Ganztagsplätze mehr zur Verfügung. "15 Anmeldungen zum 1. August konnten wir nicht berücksichtigen", bedauerte er. Und: Bis Mai werden weitere 35 Kinder drei Jahre alt. Umso erfreuter sei man in der Verwaltung, dass es mit dem ASB-Angebot gelingt, das Defizit aufzufangen. Bürgermeister Ralf Sassmann hob die zentrale Lage der neuen Kita in unmittelbarer Nähe zu den Einkaufsmöglichkeiten hervor. Verwaltungschef Georg Hudalla gefällt ebenso wie dem ASB-Kreisvorsitzenden Friedbert Mordfeld die Nachbarschaft zum Seniorenwohnpark. Es könne nur positiv sein, wenn ältere Menschen und Kinder in Sichtachse betreut würden. Foto: jl
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In vier Monaten soll im ehemaligen Röntgenzimmer gespielt werden
Der Umbau der Ex-Arztpraxis zu einer Kindertagesstätte beginnt / Insgesamt sollen 50 Ganztagsplätze entstehen
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