SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Eine nach EU-Recht erforderliche Erhebung hat der Rat der Samtgemeinde Rodenberg mit deutlichen Worten kommentiert. "Einfach nur lächerlich", erklärte Ratsfrau Nicole Wehner (WGSR): "Als Gemeinde muss man so einen Quatsch nicht mitmachen." Der so genannte Lärmaktionsplan wird dennoch auf den Weg gebracht - auch ohne Zustimmung des Rates. Zum Hintergrund: Die Verwaltung war aufgefordert worden, "rechnerisch" eine etwaige Lärmbelastung durch die Autobahn 2 und die Bundesstraße 65 zu ermitteln. "Wir hören zwar Lärm", erklärte dazu Hauptbereichsleiter Jörg Döpke, "aber dies sieht der Plan nicht vor. Hier wird nur gezählt." Die Folge: Bewohner der Samtgemeinde sind nicht betroffen. Darüber zeigte sich Udo Meyer (WGSR) "irritiert". Er verwies auf die Bundesstraße 442, die in seinem Heimatort höher liege als die Bebauung. Hier würden die Einwohner seit Jahren über Lärm klagen und hätten deswegen sogar eine Bürgerinitiative gegründet. Auch Hans-Dieter Brand (SPD) rügte den Untersuchungsansatz: Es gebe eine konkrete Belastung der Bevölkerung auch abseits der Autobahn, wenn durch Staus und Unfälle in deren Verlauf Umleitungen durch die hiesigen Orte erforderlich würden. Börries von Hammerstein (CDU) sah in dem Papier ein generelles Problem, weil die kritischen Lärmwerte sehr hoch angesetzt seien: "So etwas würden Gaststätten wohl nie genehmigt kriegen." Bei der Abstimmung flogen nur die Hände von Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla und Ratsherrn Erhard Steege (Rodenberger Interessen) in die Höhe. Bis auf eine Enthaltung von Patricia Kasper (RI) lehnten die übrigen Anwesenden den Plan ab. Wie die nun nicht gebilligte Erhebung zu bewerten ist, blieb in der Sitzung offen.
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Keine Zustimmung für Lärmerhebung
Der Samtgemeinderat sieht keinen Sinn in dem Verwaltungsvorgang
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